„Petrus hatte ein Einsehen“

Der Niersverband rechnet mit fallenden Pegelständen – wenn es nicht wieder regnet.

Kreis Viersen. Es war ganz knapp: "Nur wenige Kubikmeter Wasser" mehr hätten gereicht, um das Rückhaltebecken am Nierssee bei Neuwerk zum Überlaufen zu bringen. Das erklärte am Dienstagmittag Wilfried Manheller vom Niersverband auf Anfrage der WZ.

Wegen der starken Regenfälle der vergangenen Tage sei der Fluss "bordvoll" gewesen und das Becken bis zur maximalen "Vollfühlung" gelangt, sagt der Leiter der Abteilung Labor und Gewässerbeurteilung. Umgangssprachlich ausgedrückt: Das Wasser stand bis Oberkante Unterlippe. Doch dann habe Petrus ein Einsehen gehabt, die große Katastrophe sei ausgeblieben.

Der für die Sicherung des Hochwasserabflusses zuständige Verband mit Sitz in Viersen konnte Entwarnung geben (etwa an die Feuerwehr). Inzwischen wird von einer Entspannung im Raum Kreis Viersen und Mönchengladbach gesprochen, die Hochwasserwelle habe sich nach Norden fortgesetzt, in Richtung der Städte Geldern und Goch.

Es war "ein hektischer Wochenanfang" für die Mitarbeiter des Niersverbands, die teilweise nachts am Computer saßen, um die Entwicklungen zu beobachten. Laut Wilfried Manheller hätten sie bei anhaltenem Regen aber kaum etwas unternehmen können: "Unsere Möglichkeiten waren voll ausgeschöpft."

Weiterhin steht das Wasser in Wiesen am Fluss; ein Zustand, der nach Angaben der Experten auch noch eine ganze Weile anhalten wird. Grund: Der nasse Boden nimmt - vergleichbar mit einem Schwamm - keine Feuchtigkeit mehr auf. Und auch das Verdunsten braucht eine gewisse Zeit.

Für die kommenden Tage rechnet der Niersverband mit fallenden Pegelständen - "wenn es trocken bleibt", wie Manheller einschränkend anfügt. Die Vorhersagen seien aber nicht so schlecht.

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