Viersen Neuer Gewerbepark wird gebaut

Viersen. · Mitte 2020 sollen die ersten Unternehmen einziehen.

 Die Wiese entlang der Ernst-Moritz-Arndt-Straße zwischen Greefsallee und Bosch wird zum Gewerbepark „Mein Werk Viersen“.

Die Wiese entlang der Ernst-Moritz-Arndt-Straße zwischen Greefsallee und Bosch wird zum Gewerbepark „Mein Werk Viersen“.

Foto: Axel Küppers

Im Herbst ist der erste Spatenstich, bereits Mitte 2020 sollen die ersten mittelständischen Unternehmen einziehen: Die Stadt hat gestern die Pläne für den neuen Gewerbepark „Mein Werk Viersen“ vorgestellt. Im 12 000 Quadratmeter großen Karree entlang der Ernst-Moritz-Arndt-Straße zwischen Bosch und Greefsallee entstehen insgesamt 18 Parzellen für Betriebe wie Handwerker, Industriezulieferer, IT‘ler, Vertrieb, Lagerung, Service etc.. Zurzeit befinden sich dort Wiesen und Sträucher.

Der Mönchengladbacher Bauträger Bienen & Partner hat das Grundstück bereits von Bosch erworben und setzt pro Parzelle schlüsselfertige Hallen zwischen 200, 300 und 400 Quadratmetern. Neu für Viersen ist an diesem mittlerweile 20. Gewerbepark, dass die Parzellen nicht vermietet, sondern verkauft werden.

„Für die Stadt ist das ein bedeutendes Projekt, das den Standort Viersen stärkt und insbesondere dem Mittelstand als Motor unserer Wirtschaft Flächen anbietet“, sagte Bürgermeisterin Sabine Anemüller bei der Vorstellung der Pläne im Stadthaus. Für den scheidenden Wirtschaftsförderer Thomas Küppers ist „Mein Werk Viersen“ deshalb „von herausragender Bedeutung“, weil damit Angebotslücken geschlossen werden. Für größere Unternehmen könne Viersen attraktive Grundstücke anbieten, etwa in Mackenstein-Peschfeld. „Für mittlere Betriebe gibt es allerdings eine Nachfrage, der wir uns stellen müssen“, betonte Küppers.

Norbert Bienen, Geschäftsführer von Bienen & Partner, ist optimistisch, dass „Mein Werk Viersen“ brummen wird. Für den ersten von zwei Bauabschnitten, der jetzt in Angriff genommen wird, gibt es laut Bienen für die zehn Parzellen bereits vier Reservierungen. Bienen, der das gleiche Kauf-Modell bereits in Krefeld umgesetzt hat und andernorts am Niederrhein auf der Suche ist, hat besonders die Handwerkerschaft im Auge. Für die sei „Mein Werk Viersen“ aus mehreren Gründen attraktiv.

Halle auf 200-m2-Grundstück
soll 233 000 Euro kosten

„Die Lage ist top: stadtnah und nah an der Autobahn“, betont er. Aber auch der Handwerker müsse an Altersicherung denken, weswegen Kauf statt Miete ein attraktives Angebot sei: „Das ist kaum teurer, und in 20 Jahren ist der Unternehmer schuldenfrei.“ Bienen nennt auch eine Hausnummer, wie tief ein Unternehmer für eine Halle auf einem 200-Quadratmeter-Grundstück inklusive Stellplätze in die Tasche greifen muss: rund 233 000 Euro.

Bienen, Stadt und Wirtschaftsförderung kündigten am Donnerstag an, dass der Vertrieb des Gewerbeparks in Kürze angekurbelt wird. Die benachbarte Firma Bosch, die das Terrain für den Gewerbepark freigegeben hat, verspricht sich ebenfalls eine Belebung des Standortes Viersen, quasi vor der eigenen Firmentür.

Seit fast 100 Jahren stellt Bosch in Viersen Maschinen für die Süßwarenindustrie her. Nachdem der Mutterkonzern im Sommer 2018 angekündigt hatte, den Bereich der Lebensmittelindustrie abstoßen zu wollen, hat die Viersener Geschäftsführung Anfang des Jahres betont, dass die 210 Viersener Arbeitsplätze „mindestens für drei Jahre“ gesichert sind. Mit dem Verkauf von 12 000 Quadratmetern Land dürfte klar sein, dass der Maschinenbauer zumindest nicht auf Expansion setzt.

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