Landrat sieht Problem in der Kreisstadt selbst

Peter Ottmann nimmt zum Vorwurf mangelnder Aktivität Stellung.

Viersen. Landrat Peter Ottmann (CDU) wirft der Stadt Viersen vor, entscheidende Entwicklungen in den vergangenen 20 Jahren versäumt zu haben, die für den Zuzug von Einwohnern wichtig sind. Der Kreis hingegen habe „seine Hausaufgaben gemacht“, betont Ottmann und reagiert damit auf Äußerungen seines Parteikollegen Fritz Meies (CDU). Meies hatte der Kreisverwaltung im Ausschuss für Wirtschaftsförderung der Stadt Viersen mangelnde Aktivität zur Verhinderung des starken Bevölkerungsrückgangs insbesondere in Viersen vorgeworfen (die WZ berichtete).

„Es ist immer einfach und ein Zeichen von Hilflosigkeit, von eigenen Versäumnissen abzulenken“, sagt Ottmann mit Blick auf den Parteikollegen.

Laut Ottmann ist die Erkenntnis nicht neu, dass „die Bevölkerung in der Stadt Viersen deutlich mehr zurückgeht als in allen anderen Städten und Gemeinden im Kreisgebiet“. Er nennt fünf Fragen, auf die sich die Stadt Viersen selbst Antworten geben müsse „oder besser in den letzten 20 Jahren schon hätte geben müssen“, um Wanderungsverluste zu vermeiden: „Gibt es ein schlüssiges Entwicklungskonzept für diese Stadt aus einem Guss? Gibt es attraktive Wohngebiete, um die Bevölkerung hier zu halten und neue Menschen zu gewinnen? Ist die Infrastruktur für Familien in ausreichendem Maße geschaffen? Sind die innerstädtischen Verkehrsprobleme gelöst? Will die Stadt eine Verbesserung des Schienenpersonen-Nahverkehrs und hat sie hierzu eine klare Position?“

Schließlich sei für das Umland entscheidend, attraktiv für Bürger zu sein und zu bleiben. „Dabei sind andere Städte und Gemeinden im Kreis Viersen offensichtlich erfolgreicher als die Stadt Viersen“, so der Landrat.

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