Kreis Viersen: Wirtschafts-Besuch vom Bosporus

In der kommenden Woche treffen sich türkische und deutsche Unternehmer in Viersen.

Viersen. Der neudeutsche Begriff "Speed-Dating" wurde ursprünglich für den Bereich Liebe und Beziehung ersonnen. Hier umschreibt er eine besondere Art des Single-Treffens: Während unerbittlich eine Stoppuhr tickt, sitzen sich zwei Menschen gegenüber. Ist die Zeit ’rum, werden die Flirtpartner gewechselt. Hat es gefunkt, können Telefonnummern ausgetauscht und weitere "Dates" verabredet werden.

Laut Manfred Burandt, Prokurist bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Viersen (WFG), wird es bald auch im Forum des Viersener Kreishauses eine Art "Speed-Dating" geben. Allerdings geht es dabei nicht um die große Liebe, sondern - im besten Fall - um ein gutes Geschäft.

Zwischen dem 13. und 15. Mai bereist eine türkische Delegation bestehend aus etwa 30 Unternehmern die Region. Diese treffen - organisiert von der WFG, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Krefeld, der Standort Niederrhein GmbH und der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein - auf rund 100 Vertreter der heimischen Wirtschaft. Der Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Automotiv (Fahrzeug-Zulieferer), Textil und Maschinenbau.

Durch gezieltes "Firmen-Matching" sollen auf der Deutsch-Türkischen Wirtschaftskonferenz potenzielle Geschäftspartner möglichst rasch zueinander finden. Deswegen spricht Burandt von "Speed-Dating". "Wir schaffen ein Forum, um miteinander zu sprechen, wir sind für den ersten Kontakt zuständig", erklärt der WFG-Prokurist. Was daraus entsteht, so der Mit-Organisator, ist offen. Ein reiner Informationsaustausch (mit Dolmetscher) ist demnach ebenso möglich wie neue Investitionen am Niederrhein oder am Bosporus.

Die Türkei sei nach wie vor ein hoch interessanter Absatzmarkt, werben die Organisatoren in der Krise. Gerade dem deutschen Mittelstand biete das Land Potenzial für Exporte und Importe. "Es gibt einen hohen Investitionsbedarf und eine starke Nachfrage nach Technologien made in Germany", sagt der WFG-Prokurist.

Das Interesse auf türkischer Seite jedenfalls scheint gewaltig: Die reisenden Unternehmer werden von einem Tross Journalisten begleitet, selbst das türkische Fernsehen hat sich angesagt.

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