Kreis Viersen: Es blieb bei Blechschäden

Trotz der Schneemassen blieb es gestern ruhig auf den Straßen. Die Polizei registriert nur acht Unfälle.

Kreis Viersen. Wer gestern Morgen ein bisschen länger geschlafen hatte, konnte schon beim ersten Blick aus dem Fenster sehen: Heute kommt er, der Wintertraum. Leise und sinnig hatte es begonnen, vor sich hinzuschneien. Weißer und immer weißer wurden die Wiesen und Straßen. Die ersten Kinder sausten aus den Häusern, um Schlitten zu fahren und Schneemänner zu bauen.

Aber noch pappte der Schnee nicht richtig. Völlig pulvrig flog er bei dem kräftigen Wind durch die Gegend. In kürzester Zeit lagen auch die Hauptstraßen unter einer weißen Decke. Die Räumdienste kämpften an allen Fronten - aber zunächst ohne nennenswerten Erfolg. Kaum war der Schneeräumer durch, schloss sich die Schneedecke wieder.

Wer nicht unbedingt Autofahren musste, ließ es bleiben. Diejenigen, die unterwegs waren, verhielten sich allergrößtenteils sehr witterungsangepasst, wie die Polizei in Viersen erfreut feststellte. Insgesamt nur acht Mal krachte es im Kreisgebiet bis zum Abend, immer blieb es bei kaputtem Blech.

Die Unfälle verteilten sich gleichmäßig über den Kreis. Am Vormittag rutschten Autos in Süchteln, Viersen, Anrath und Grefrath ineinander, am Nachmittag schepperte es in Lobberich, Niederkrüchten, Kempen und Schaag. Insgesamt schätzt die Polizei den Schaden auf rund 10500 Euro. Dazu kamen unzählige "Beinahe-Unfälle", die jeweils durch Glück oder das umsichtige Verhalten der Verkehrsteilnehmer verhindert wurden.

Dass sich jemand am Niederrhein im Schnee festfährt, ist eher selten, aber gestern Nachmittag war es für einen jungen Niederländer auf der B221 so weit. An einer kleinen Steigung drehten die Räder durch, nichts ging mehr. Er war auf Sommerreifen unterwegs und fühlte sich vom Wetter überrascht.

In der Stadt Viersen waren die Räumfahrzeuge seit 7.30 Uhr im Einsatz. Zunächst brachte man mit sieben Fahrzeugen Salz auf die Straße, danach starteten fünf Fahrzeuge zur Räumtour. Ab 16 Uhr waren auch die Fußtrupps unterwegs. "Eigentlich räumen wir auf den Bürgersteigen erst, wenn es aufgehört hat zu schneien", sagt Einsatz-Leiter Harald Kuball.

Aber da der Wetterbericht das Schnee-Ende für 17 Uhr angekündigt hatte, war man optimistisch zu Werke gegangen. Noch bis 22 Uhr, so schätzte Kuball am frühen Abend, werde der Einsatz dauern. Insgesamt 70 Helfer waren dabei den ganzen Tag im Einsatz. Nach den Wetterprognosen mit erneut überfrierender Nässe befürchtete Kuball aber, dass es am frühen Morgen in gleicher Manier wieder losgeht.

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