Corona im Kreis Viersen Kreis Viersen plant zwei Diagnosezentren

Kreis Viersen. · Noch gibt es aber keine Einigung mit der Kassenärztlichen Vereinigung.

 Abstrich für Corona-Test mit Wattestäbchen im Rachenraum: In Düsseldorf nahm am Montag das Diagnostikzentrum im Gesundheitsamt seine Arbeit auf.

Abstrich für Corona-Test mit Wattestäbchen im Rachenraum: In Düsseldorf nahm am Montag das Diagnostikzentrum im Gesundheitsamt seine Arbeit auf.

Foto: Stadt Düsseldorf / Uwe Schaffmeister

Im Kreis Viersen ist am Freitag die Zahl der Corona-Infizierten auf fünf gestiegen. Eine Frau aus Willich wurde positiv getestet. Derweil kann die Kreispolizeibehörde durchatmen: 28 Beamte waren vom Gesundheitsamt unter Quarantäne gestellt worden, nachdem sie Kontakt mit zwei infizierten Polizistinnen der Polizei Viersen hatten. „22 von ihnen wurden zwischenzeitlich negativ getestet, bei den übrigen sechs steht das Testergebnis noch aus“, erklärte Kreis-Sprecherin Anja Kühne. Heißt: 22 der 28 Polizisten sind wieder einsatzfähig und können ihren Dienst bei der Polizei wieder aufnehmen.

Am Freitagnachmittag befanden sich im Kreis Viersen insgesamt 56 Personen unter Quarantäne. Wie viele Verdachtsfälle es im Kreis gibt, teilte die Kreisverwaltung nicht mit.

Derweil steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch im Kreis Viersen Diagnosezentren eingerichtet werden, um Haus- und Kinderarztpraxen zu entlasten. „Wir stellen fest, dass offenbar nicht alle lokalen Gesundheitsbehörden sich ihrer Rolle und Verantwortung im Kontext einer Pandemie bewusst sind“, hatte der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, Frank Bergmann, am Freitag kritisiert. „Wir appellieren deshalb ganz deutlich an alle Beteiligten, ihre Aufgaben, etwa bei der Einrichtung lokaler Diagnosezentren,
wahrzunehmen.“

Die Kreis-Sprecherin wies die Kritik zurück: „Der Kreis Viersen hat die Kassenärztliche Vereinigung darüber informiert, dass er zeitnah zwei Gebäude für medizinische Diagnosezentren bereitstellen könnte“, sagte Kühne.

Eines der Gebäude liege im Westkreis, eines im Ostkreis. „Allerdings sind für die Diagnose von Patienten in erster Linie die niedergelassenen Ärzte zuständig“, betonte Kühne. „Über den Betrieb der Zentren führen wir aktuell Gespräche mit den Verantwortlichen von der Kassenärztlichen Vereinigung.“ Entscheidend sei, dass der Kreis den Ärzten nicht vorschreiben könne, dass sie im Diagnosezentrum arbeiten müssen. Kühne: „Die Zuständigkeit für die Patientenversorgung liegt in den Händen der Kassenärztlichen Vereinigung.“

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