Viersen Kletterwald plant Neubeginn im Mai

Viersen. · Zwei Stürme haben den Park nahezu völlig zerstört. Trotz allem wollen die Betreiber am 18. Mai schon wieder für Besucher öffnen.

 Das Kletterwald-Team – unter anderem Simon Telgen, Daniel Fleßers und Martin Hannig (v. l.) – kümmert sich um die umfangreichen Reparaturen.

Das Kletterwald-Team – unter anderem Simon Telgen, Daniel Fleßers und Martin Hannig (v. l.) – kümmert sich um die umfangreichen Reparaturen.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Von den Parcours im Kletterwald Niederrhein auf den Süchtelner Höhen ist nicht viel übrig geblieben. Überall im Gelände liegen abgeknickte Äste und abgesägte Baumstämme. Sturm „Eberhard“ hat unübersehbar seine Spuren hinterlassen. Vor wenigen Wochen wusste Betreiber Jörg Brockes noch nicht mal, ob er die Anlage in dieser Saison überhaupt öffnen kann – jetzt steht der Starttermin fest. Am Samstag, 18. Mai, sollen die Besucher wieder auf Stahlseilen in einigen Metern Höhe von Baum zu Baum balancieren können. Bis dahin haben Brockes und seine Mitarbeiter aber noch viel zu tun.

Eigentlich hatte Brockes geplant, am 6. April in die Saison zu starten. Gerade erst waren für rund 210 000 Euro die Schäden ausgebessert, die im Januar 2018 Sturm „Friederike“ angerichtet hatte. Auch die Borkenkäfer hinterließen an den Fichten im Kletterwald Spuren – dann schlug im März 2019 „Eberhard“ zu. „Diesmal beträgt der Schaden 195 000 Euro“, sagt er.

Nur 15 Prozent der Plattformen waren nach dem Sturm intakt

Ein Unternehmen habe 68 umgeknickte Bäume mit Parcours-Plattformen räumen müssen, „plus jede Menge anderer Bäume, die so noch rumlagen“. Anders als im vergangenen Jahr seien diesmal nicht nur Fichten, sondern auch Kastanien und Eichen betroffen.

Seit vergangenem Donnerstag laufen die Aufräumarbeiten. Bis zu sechs Mitarbeiter des Kletterwalds sind fast täglich im Einsatz. Da, wo sich noch Elemente reparieren lassen, bessern sie die Teile aus. Andere werden komplett neu gebaut. Nur rund 15 Prozent der Plattformen seien nach dem Sturm noch intakt, berichtet Brockes. Sein Team erneuert sie nun nach und nach – wie schon nach Sturm „Friederike“. „Es ist schon traurig“, sagt etwa Mitarbeiter Martin Hannig: „Wir haben letztes Jahr so viel Energie hier reingesteckt – und dann war das alles für die Katz.“ Aber gegen solche Ereignisse sei man eben machtlos. Erst im vergangenen Oktober war ein renovierter Parcours fertig geworden, der ist nun schon wieder komplett zerstört. Einen beschädigten Seilbahnparcours konnte Brockes Mitte 2018 wieder freigeben, auch von diesem ist jetzt schon wieder nicht mehr viel übrig.

Der Kletterwald plant mit einer Saison bis Ende der Herbstferien

Der Kletterwald-Betreiber geht davon aus, dass die Aufräumarbeiten erst kurz vor dem Eröffnungstermin abgeschlossen sind. Bis zum Ende der Herbstferien soll die Saison dauern, es ist voraussichtlich die letzte auf den Süchtelner Höhen: Brockes hat sich einen neuen Standort gesucht. In Nettetal-Hinsbeck möchte er in der Saison 2020 neu anfangen. Für das 1,7 Hektar große Gelände laufe derzeit aber noch eine Artenschutzprüfung, es gebe noch keine Genehmigung für den Kletterwald, betont er. Mitte Juni sei die Prüfung voraussichtlich abgeschlossen. „Wir werden in den nächsten Tagen den Bauantrag stellen.“ Doch mindestens genau so wichtig wie der neue Standort ist für Brockes, dass die nächste Saison auf den Süchtelner Höhen gut anläuft.

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