Kaiser-Wilhelm-Schule: Denkmal mit ungewisser Zukunft

Die Kaiser-Wilhelm-Schule in Süchteln wird 100 Jahre alt.

Süchteln. Gerade frisch renoviert, energetisch saniert und ein Prachtbau, der jedem Besucher von Süchteln auffällt, wenn er die Autobahn verlässt und über die Hindenburgstraße Richtung Ortskern fährt: Die Rede ist von der Kaiser-Wilhelm-Schule, der heutigen Gemeinschaftshauptschule Süchteln. In diesem Jahr wird das Gebäude 100 Jahre alt. „Wir werden das Jubiläum mit einem großen Schulfest würdig begehen“, sagt Schulleiterin Helga Müsch: „Vermutlich kurz vor oder kurz nach den Sommerferien, aber das ist noch in der Planung.“

Längst hat die Schule auch Anbauten erhalten, doch prägend ist und bleib das gelb-rote Hauptgebäude. Bauherr war einst die Stadt Süchteln. 1912 wurde mit dem Bau begonnen, 1913 erfolgte die Fertigstellung. Der Bauplatz war zunächst umstritten, der Unternehmer Wilhelm Ling hatte der Stadt das Grundstück geschenkt. Architekt war in Franz Bruysten ein Viersener.

In der Kaiser-Wilhelm-Schule zog 1913 die Rektoratsschule Süchteln ein. Sie lag damals „weit außerhalb der Kernstadt“. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert, denn direkt hinter dem Gebäude beginnt ein Teil der Süchtelner Höhen.

Am 31. März 1931 schloss die Stadt die Schule. Durch private und kirchliche Initiative der Pfarre St. Clemens wurde sie aber als „private höhere Knabenschule“ fortgeführt. Zudem wurde die Einrichtung Berufsschule und katholische Volksschule, derzeit ist sie Hauptschule.

Seit dem Jahre 2001 ist das Gebäude ein Denkmal, denn es ist ein anschauliches Zeugnis der repräsentativen, beinahe schlossartigen Schulbauarchitektur der Kaiserzeit kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914. Erhalten wurde bei den aufwendigen Sanierungsarbeiten innen und außen unter anderem die alte Schultür mit ihren Glasornamenten.

Hatte die Schule in ihrem Einweihungsjahr 81 Schüler, werden hier heute 506 Jugendliche von 34 fest angestellten Lehrern unterrichtet, wie Helga Müsch zu berichten weiß. Trotz zahlreicher Änderungen wird der Standort erhalten bleiben, meint die Schulleiterin: „In welche Richtung es geht, ist aber schwer absehbar.“

In naher Zukunft könnte direkt neben der Schule, nach Abriss des Höhenbades, auch ein attraktives neues Wohnbaugebiet entstehen. Dann wäre auch die bauliche Lücke zur Stadtbebauung von Süchteln geschlossen.

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