Regionalwettbewerb Jugend beeindruckt an Instrumenten

Kreis Viersen/Mönchengladbach. · Mehr als 50 Teilnehmer aus Mönchengladbach und Kreis Viersen qualifizierten sich bei „Jugend musiziert“ für den Landeswettbewerb.

 Viktoria Poder (Klavier) aus Viersen und Amy Thomas (Querflöte) aus Kempen traten als Duo an.

Viktoria Poder (Klavier) aus Viersen und Amy Thomas (Querflöte) aus Kempen traten als Duo an.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Der Auftakt zum 56. Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ lässt staunen. 25 Punkte kann die Jury maximal vergeben. Und die holt mit dem Schlagzeug Leon Günther. Er spielt in der Altersgruppe der 17- bis 18-Jährigen, Unterricht hat er bei der Kreismusikschule Viersen. Natürlich hat er mit seiner herausragenden Leistung die Qualifikation für den Landeswettbewerb gleich mit geschafft.

Erfreulich ist das insgesamt hohe Leistungsniveau der Schlagzeuger. Fast alle erhalten die Empfehlung für den NRW-Landeswettbewerb vom 6. bis 10. März in Köln. Ausnahme: die beiden Gäste aus Aachen. Nicht, dass ihre Leistungen nicht reichen würden, im Gegenteil. Aber Tobias Frank und Adrian Kolewa sind beide noch keine 13 Jahre alt und damit noch zu jung für die Teilnahme am Landeswettbewerb.

Das Leistungsspektrum
ist breit gefächert

Insgesamt haben sich aus dem Kreis Viersen 25 Nachwuchsmusiker für die nächste Runde qualifiziert. Aus Mönchengladbach erhielten 29 Teilnehmer einen Ersten Preis mit Weiterleitung zum Landeswettbewerb. Vertreten waren verschiedenste Instrumente im Solo oder Ensemble: Klavier, Streichinstrumente, Blechblasinstrumente, Flöten, Schlagzeug und Akkordeon.

Aus dem Lambertsartzimmer des Forums Viersen klingen Béla Bartóks Rumänische Tänze. Dort geht es noch locker zu, Maike Scheel (Klarinette) und Margarethe Heimann (Klavier) sind beim Einspielen. Da darf an den Einsätzen und den Tempi noch ein wenig gefeilt werden. Im Prinzip läuft es, dem Vorspiel können beide gelassen entgegensehen.

Als Duo treten Viktoria Poder (Klavier) aus Viersen und Amy Thomas (Querflöte) aus Kempen an. Sie spielen in der Altersgruppe der Elf- bis Zwölfjährigen. Beliebig viel Zeit zum Üben haben die Schülerinnen nicht, aber täglich 30 bis 45 Minuten für ihr Instrument müssen irgendwie eingerichtet werden.

Drei Fachleute und
ein Beisitzer bilden die Jury

Viktoria ist zum vierten, Amy zum dritten Mal bei „Jugend musiziert“ dabei. Die Aufregung hält sich nach ihrer Auskunft in Grenzen. In der Tat sind sie schon sehr sicher im Auftreten. Ihr Lieblingsstück ist der Horn-Blues von Christopher Norton, romantisch klingt die Schwedische Idylle von Wilhelm Popp.

In der gleichen Altersstufe haben sich die Dülkenerin Clara Rensch (Klavier) und Elisa Thiery (Klarinette) aus Schwalmtal zusammengefunden. Sicher und flüssig spielen sie ein Allegretto von Mozart. Auch Pauline Krull von der Mönchengladbacher Musikschule gehört zu dieser Altersgruppe bei den Streichern. Sie verfügt über eine sehr sichere Bogentechnik. Energisch setzt sie am Frosch ein und beherrscht einen eleganten Wurfbogen. Sorgfältig spielt sie in einem Largo von Vivaldi die musikalischen Phrasen aus. Tonbildung und Intonation sind schon gut entwickelt.

Für manche Instrumente wie die Geige ist die Anzahl geeigneter Kompositionen fast unübersehbar, für andere wie die Bratsche wurde nur wenig komponiert. Lara Bertus (zusammen mit Liska Hintzen am Klavier) stellt mit Glasunows Elegie op. 44 eine Original-Komposition vor, Sara Sabbouh zeigt, dass Telemanns erste Solofantasie für Geige auch auf der Bratsche zum Klingen zu bringen ist.

Das Gesamtspektrum der Leistungen reicht von gediegenem Amateurniveau bis zu professioneller Virtuosität. Auch Jungstudenten sind zugelassen. Mit Bach-Solosonaten und Paganini-Capricen treten Tina Krumik und Eva Otto an. Da wird schon in einer sehr anspruchsvollen Liga gespielt,

Jede Jury besteht aus drei Fachleuten und einem Beisitzer. Natürlich sind alle Teilnehmer auf ihre Bewertungen gespannt. Aber die Musikschulleiter Ralf Holtschneider und Christian Malescov werden nicht müde, an das alte olympische Prinzip zu erinnern. So erfreulich auch hohe Punktzahlen sind: Nicht der Sieg sei wichtig, sondern die Teilnahme. Sie sei für die Jugendlichen mit wertvollen Erfahrungen verbunden.

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