Jugend forscht/Willich: Naturnaher Cloer-Bach dank Niklas und Christoph

Große Erfolge für Schüler aus dem Kreis beim Landeswettbewerb in Bochum: erster Preis im Fach "Geo- und Raumwissenschaften" für Schüler des Willicher Lise-Meitner-Gymnasiums.

Kreis Viersen. Die Cloer, auf den ersten Blick ein harmloses Neersener Flüsschen, ist für Niklas Leven und Christoph Scheinert, Schüler des Willicher Lise-Meitner-Gymnasiums, ein spannendes Universum. Was sie in dem 6,6 Kilometer langen Bach und an seinen Ufern erforschten, brachte ihnen jetzt den ersten Preis im Fach "Geo- und Raumwissenschaften" und zusätzlich einen Umwelt-Sonderpreis beim Bochumer Junioren-Landeswettbewerb von "Jugend forscht" ein. Die beiden führten die erfolgreichste Mannschaft der ganzen Veranstaltung an, denn der Kreis Viersen kann sich zudem über zwei zweite, vier dritte Preise und zwei weitere Sonderpreise für die forschungsfreudigsten Schulen des Landes freuen. Diese Ernte ist in ganz NRW ohne Beispiel. Schon beim Regionalwettbewerb, den die Unternehmerschaft Niederrhein in Krefeld veranstaltete, war der Kreis Viersen Spitze. Dazu trugen vor allem die fleißigen Jungforscher der Gymnasien St. Wolfhelm in Schwalmtal, Lise Meitner in Willich und Luise von Duesberg in Kempen bei. Der Erfolg öffnete mehreren Sieger-Teams aus dem Kreisgebiet das Tor zum Landeswettbewerb der Forschungsjunioren (bis 15 Jahre), der jetzt unter der Überschrift "Schüler experimentieren" im RWE-Ausbildungszentrum in Bochum stattfand. Niklas Leven und Christoph Scheinert, die in wenigen Tagen 14 Jahre alt werden, beschäftigen sich seit Herbst 2005 mit der Cloer. Fast täglich führt ihr Weg an dem Bach entlang. Sie untersuchten bei unterschiedlichen Jahreszeiten und Bedingungen die chemische Zusammensetzung des Wassers, seine ökologische Struktur und die Umgebung. Dabei kamen sie zu detaillierten Feststellungen und schlugen vor, weitere Regenerationsräume anzulegen, um aus dem ehemaligen Entwässerungsgraben ein naturnahes Bächlein zu machen. Die Stadt Willich hat bereits einige der Vorschläge in die Tat umgesetzt. Niklas und Christoph wollen im kommenden Jahr eine weitere Arbeit über die Fauna des Cloerbachs vorlegen. Vom Lise-Meitner-Gymnasium kommen auch Tanja Niklas, Leonie Mies und Maximilian Beriault, die gemeinsam die Sicherheit der Willicher Schulwege prüften und Verbesserungsvorschläge vorlegten. Dafür gab es einen zweiten Preis. Und schließlich konnte Meitner-Lehrer Claus Thomé einen Sonderpreis der Landesministerin für Schule und Weiterbildung für das Lise-Meitner-Gymnasium als eine von zwei der fleißigsten Jungforscher-Schulen des Landes mit nach Willich nehmen.

Viele Preise für das Schwalmtaler St. Wolfhelm-Gymnasium

Der zweite Preis für die landesweit fleißigsten Schulen bleibt ebenfalls im Kreis Viersen. Lehrer Günter Eich nahm ihn für das Schwalmtaler St.-Wolfhelm-Gymnasium entgegen. An die Schule gingen überdies ein zweiter und zwei dritte Preise. Christopher Lehnen erntete den zweiten Preis für seine ausgefeilte, interessante Untersuchung des niederrheinischen Untergrunds. Die "Banane als ideale Auffahrrampe", die Wolfhelm-Schüler Lars Plato vorstellte, wurde mit einem dritten Preis gewürdigt. Und die Qualitätsprüfung von Tennisbällen, die Lukas Hendrix und André Porschen vorlegten, machte mit einem weiteren dritten Preis die positive Wolfhelm-Bilanz komplett.

Ans Kempener Luise-von-Duesberg-Gymnasium und die Schüler Julian Jäckel und Tobias Alexander ging ein dritter Preis für deren Untersuchung zur Bodenaktivität am Hülser Berg. Duesberg-Schüler Jonas Duffhauß bekam ebenfalls einen dritten Preis für seine differenzierte Chemie-Arbeit über verarbeitungsfähige Kunststoffe aus Lignin und natürliche Discarbonsäure.

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