Jedes Jahr Urlaub für die Billard-WM

Zum 25. Mal rollen in Viersen die Kugeln. Stets mit dabei ist Christoph Goltz.

Jedes Jahr Urlaub für die Billard-WM
Foto: NN

Viersen. Im Vorfeld des sportlichen Großereignisses haben Organisatoren und Helfer alle Hände voll zu tun:

Ihre Aufgaben reichen vom Bestellen der Schiedsrichter und Funktionäre, über die Fahrdienst-Planungen für die Spieler bis hin zum rechten Licht und guten Ton in der Viersener Festhalle.

Vom 13. bis zum 16. März trifft sich die Billardwelt zum 25. Mal in Viersen, um die besten Dreiband-Teams zu ermitteln. Es ist damit ein Dauerbrenner am Hermann-Hülser-Platz.

Das Organisationsteam — darunter viele Ehrenamtler — ist eine eingeschworene Gemeinschaft. Traditionell die Übersicht haben die Krefelder Billardfreunde Königshof und Birgit Zerres von der Stadt Viersen.

Auch Christoph Goltz ist dabei — und das von Anfang an. Für den Hobbyspieler aus Nettetal gleicht die Dreiband-Billard-Weltmeisterschaft für Nationalteams einem großen Familientreffen. „Im Laufe der Zeit habe ich zu vielen Spielern und deren Familien enge Beziehungen aufgebaut“, sagt der 55-Jährige. Zahlreiche Profis kommen schon lange nach Viersen.

So war der deutsche Spitzenspieler und mehrfache WM-Gewinner Christian Rudolph schon bei der ersten WM am Niederrhein mit dabei. In diesem Jahr unterstützt er Deutschland als Ersatzspieler. „Wir freuen uns jedes Jahr auf ein Wiedersehen“, sagt Christoph Goltz.

Die Dreiband-Billard-WM wurde von Jahr zu Jahr größer: Bis heute haben mehr als dreißig verschiedene Nationen an der Weltmeisterschaft teilgenommen. Bei den ersten drei Weltmeisterschaften waren sechs Teams dabei, später wurden es zwölf — und inzwischen starten 18 bis 24 Teams.

Auch die Stimmung unter den Zuschauern veränderte sich: „Am Anfang gab es bei Siegen nur kräftigen Applaus“, erinnert sich Goltz. „Inzwischen steht die gesamte Halle.“ Das gilt natürlich besonders, wenn das deutsche Team gewinnt, wie zuletzt 2002

. „Die Stimmung erinnert an ein Fußballstadion, viele Fans sind kostümiert, schwenken Fahnen und pusten in Tröten. Das ist Gänsehaut-Feeling pur“, sagt das Mitglied der „Billard-Freunde Lobberich“, der für die WM regelmäßig vier Urlaubstage opfert.

Was macht für ihn die Faszination des Sports aus? „Dreiband-Billard ist wie Mathematik. Jeder Stoß ist eine Denksportaufgabe, das wird niemals langweilig.“ Es geht im Kern darum, dass der Spielball nicht nur die beiden anderen Kugeln treffen, sondern auch noch mindestens dreimal eine Bande berühren soll — Dreiband eben.

Christoph Goltz besitzt von jeder WM ein Plakat mit den Unterschriften der Spieler. „In den ersten Jahren bin ich den Spielern noch hinterher gelaufen, um an ein Autogramm zu kommen, inzwischen kommen sie schon mit ihrem Stift zu mir.“

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