Jazzfestival Viersen Kreative Küche für hungrige Musiker

Viersen. · Die Kölner Food Armada verpflegt Künstler und ihre Crews beim Viersener Jazzfestival.

 Christin Zyznarski mit einem gruseligen Osterhasen beim Frog-Leap-Konzert im Frühjahr in der Essigfabrik in Köln.

Christin Zyznarski mit einem gruseligen Osterhasen beim Frog-Leap-Konzert im Frühjahr in der Essigfabrik in Köln.

Foto: Food Armada Catering

Musikalisch ist Christin Zyznarski nicht festgelegt. Sie hört Rock, Metal, Pop, Schlager und Jazz. Kulinarisch ist sie auch nicht festgelegt: Sie kocht klassisch, vegan, milchfrei, nussfrei, mediterran, orientalisch oder Hausmannskost – so wie es die Künstler und ihre Crews wünschen. Seit zwei Jahren verpflegt die 52-Jährige mit ihrer Food Armada auch die Künstler vom Viersener Jazzfestival. Rock’n’Roll-Catering nennt sich der Service aus Köln auf seiner Homepage.

Zyznarski wird hinter den Kulissen kreativ: Saté-Suppe, Bratwürstchen mit „Kartoffelpü“, Hühnchen im Bacon-Mantel, Salbeicreme, Rosmarinkartoffeln, Spätzle, Zucchini-Champignons-Gemüse standen 2018 beim Festival in der Festhalle auf dem Speiseplan. Das Menü für das Festival vom 20. bis 22. September bleibt noch ein Geheimnis.

Techniker aus Viersen
entdeckte die Food Armada

Ein Techniker aus Viersen hatte die Food Armada bei einem Event in Düsseldorf entdeckt. Offensichtlich schmeckte es ihm. Denn über seine Empfehlung kam der Kontakt zum Festival zustande. „Mein Anliegen ist es, gesundes, leckeres Essen anzubieten“, sagt Zyznarski. Hochwertige, frische und saisonale Lebensmittel seien die Basis. Einen bestimmten Stil hat Zyznarski nicht: „Ich koche crossover.“

Zwei Wochen vor einem Event beginnt die Geschäftsführerin mit der Planung: Wer isst was? Wer hat welche Unverträglichkeiten und Allergien? Wer isst vegan? Wenn alle Wünsche berücksichtigt sind, erstellt sie ein Menü. „Das Gemüse, die Soßen, die Salate und die Beilagen machen wir in der Regel frisch vor Ort.“

Für viele Prominente hat Zyznarski schon gekocht. So viele, dass ihr kaum die Namen einfallen. BAP, Scorpions, Jethro Tull und Level 42 haben bei ihr gegessen. Ed Sheeran, Andreas Bourani, Max Giesinger... „Die meisten sind super-nett und sehr dankbare Esser“, sagt Zyznarski. „Andreas Bourani ist mir als netter Mensch in Erinnerung geblieben“, sagt die Kölnerin. Auch Ed Sheeran sei freundlich und entspannt. Vor großen Namen verliere man schnell die Ehrfurcht. Allerdings gibt es auch Backstage ein No-go: In ihrer Privatsphäre bittet man die Künstler nicht um Autogramme. Extrawürste und Starallüren seien beim Rock’n’Roll-Catering eher selten. Till Brönner – Hauptact beim Jazzfestival im vergangenen Jahr – habe sich eine gehobene Küche mit einem speziellen Wein gewünscht. „Ich denke, da steht oft die Sorge hinter, dass sie mit einem Reste-Essen abgespeist werden. Reis mit undefinierbarem Putengeschnetzelten ist da der Klassiker“, sagt Zyznarski.

Ortsgebunden ist die Verpflegungsflotte aus Köln nicht. „Wenn es sein muss, packen wir auch Kühlschrank und Backofen ein. Alles kommt in Flightcases“, sagt die 52-Jährige. In der Festhalle sind Kühlschrank und Spüle allerdings vorhanden. Drei Festangestellte, zehn Mini-Jobber und bei Bedarf Freiberufler gehören zum Team.

Ein Dessert gehört für Zyznarski auf jeden Fall zum Essen dazu. „Das wird auch von den Künstlern gern angenommen.“ Ein Pfirsich-Trifle, Biskuit-Creme, eine Schoko-Mousse mit Himbeersoße und Schlagsahne tischte die Frau von der Food Armada beim letzten Festival auf. Hinzu kommt immer eine Obstplatte mit Schokoguss.

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