NS-Gedenken in Viersen Viersen bekommt bald 15 neue Stolpersteine

Viersen · Erinnert wird erstmals an behinderte, homosexuelle und politisch verfolgte Opfer.

 Der Künstler Gunter Demnig kommt am 18. März nach Viersen.

Der Künstler Gunter Demnig kommt am 18. März nach Viersen.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Am Mittwoch, 18. März. werden in Viersen 15 neue Stolpersteine durch den Künstler Gunter Demnig verlegt. Das zentrale Gedenken für alle Opfer findet um 12.30 Uhr am Parkbereich gegenüber des Konrad-Adenauer-Ring 11 statt.

In Süchteln verlegte Demnig auf Anregung des Vereins „Erinnerungskultur Viersen 1933–45“ bereits zweimal Stolpersteine für ermordete, jüdische Mitbürger. Beim Termin in Viersen soll es eine Besonderheit geben: In der Stadt werden erstmals Steine für Menschen verlegt, die wegen ihrer Behinderung, sexuellen Orientierung oder ihrer politischen Überzeugung verfolgt, gequält und verschleppt wurden. Ziel des Vereins ist es, diesen Menschen einen Platz in der kollektiven Erinnerung zu geben.

Auch Schüler des Gymnasiums nehmen an der Verlegung teil

Insgesamt werden 15 Stolpersteine in Viersen verlegt: Jeweils sechs davon finden ihren Platz am Konrad-Adenauer-Ring 11 und an der Rektoratstraße 9. Jeweils einer wird an der Kaiserstraße 18, an der Oberrahserstraße 170 und am Immelnbusch 7 verlegt.

Wegen der großen Distanz zwischen den einzelnen Verlegeorten und aus Gründen der Verkehrssicherheit wird das zentrale Gedenken für alle Opfer im Parkplatzbereich auf dem Konrad-Adenauer-Ring stattfinden. Die Verlegestellen auf der Kaiserstraße und Rektoratstraße sind von dort fußläufig zu erreichen, für die Oberrahserstraße und den Immelnbusch empfiehlt der Verein Fahrgemeinschaften.

Ein sehr wichtiger Beitrag für den Verein: Schüler des Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasiums Viersen werden an der Verlegung aktiv teilnehmen. Dadurch bekämen auch junge Menschen ein besseres Bewusstsein für die damaligen Geschehnisse.

Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD), die Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer und Marcus Optendrenk, der Verwaltungsvorstand, Angehörige der Opfer und viele weitere Gäste haben ihr Kommen bereits zugesagt.

In Zukunft sollen weitere Stolpersteine in Viersen platziert werden: Eine Arbeit, um die sich der Verein gerne kümmern möchte.

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