IHK-Umfrage am Niederrhein: Exporteure klagen über Auftragslage

2300 Unternehmen äußerten sich zum Auslandsgeschäft.

Niederrhein. Insgesamt 2300 auslandsaktive Unternehmen haben sich an der Umfrage "Going International 2009" der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein beteiligt. Das Ergebnis: 78 Prozent der Befragten macht die schlechte Auftragslage und die fehlenden Absatzmöglichkeiten im Ausland zu schaffen.

Die Unternehmen sehen mittel- bis langfristig wieder gute Geschäftschancen auf den internationalen Märkten, die Ausgangsbedingungen für die Erholung der Außenwirtschaft seien aber schwierig.

"Oft werden nationale Anbieter, etwa im Infrastrukturbereich, bei Ausschreibungen bevorzugt", sagt Jörg Schouren, Außenhandelsexperte der IHK Mittlerer Niederrhein. "Neue Importzölle oder Kontroll- und Zulassungsvorschriften für eingeführte Güter machen der deutschen Exportwirtschaft zusätzlich das Leben schwer." Das bestätigt auch die Umfrage. 77 Prozent der Exporteure gaben an, nur schwer verlässliche Geschäftpartner auf den Zielmärkten im Ausland zu finden.

Mehr als die Hälfte der Unternehmen beklagen zudem die komplizierten rechtlichen Bedingungen sowie instabile politische Verhältnisse, Korruption und protektionistische Maßnahmen wie Zölle, Einfuhrkontingente und andere Hemmnisse, die es den Unternehmen erschweren sich auf dem ausländischen Markt zu etablieren. 56 Prozent der Befragten wünschen sich darum mehr Unterstützung aus der Politik.

Verhaltenen Optimismus zeigen die Unternehmen im Hinblick auf die nächsten fünf Jahre. Besonders was die Entwicklung in Indien, Brasilien, China, Russland sowie in Südostasien und in den arabischen Staaten betrifft. Dennoch möchte sich kaum eine Unternehmen aus dem Auslandsgeschäft zurückziehen. Viele versuchen vielmehr, die auftragsschwachen Zeiten auf der Grundlage der vergangenen Erfolge zu überbrücken.

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