Hochschule Niederrhein: Audimax besetzt - Demo gegen Studiengebühren

Rund 250 Studenten streiken in Mönchengladbach für bessere Bildung. Die Beiträge sollen abgeschafft werden.

Niederrhein/Mönchengladbach. Studenten der Hochschule Niederrhein haben am Montag das Audimax in Mönchengladbach besetzt. Sie demonstrieren mit ihrer Streikaktion für die Abschaffung der Studiengebühren. "Bildung für alle" lautete ihre Forderung.

Etwa 250 Studenten versammelten sich am Montag im Laufe des Vormittags im Audimax. Studenten des Fachbereichs Sozialwesen hatten die Aktion in die Wege geleitet. Friedlich demonstrierten sie dabei für eine soziale Öffnung der Hochschule.

"Wir wollen mit unseren Protestaktionen das Rektorat überzeugen, die Studiengebühren abzuschaffen", sagt Hilmar Schulz. Der 26-Jährige studiert Kulturpädagogik in Mönchengladbach. Er kündigte weitere Aktionen der Studenten an. So soll die Besetzung des Audimax fortgesetzt werden, für nächste Woche ist eine Demo in der Gladbacher Innenstadt geplant. Ohnehin wolle man eine "Bildungsstreikwoche" initiieren, so Schulz, mit der man auf Missstände der Hochschulpolitik hinweisen wolle.

Mit ihrer gestrigen Aktion schließen sich die Niederrhein-Studenten den seit Wochen andauernden Protesten in Österreich an. Dort demonstrieren die Studenten für bessere Bildungsbedingungen. Dem Protest haben sich bereits mehrere deutsche Universitäten angeschlossen.

Gefordert werden hier unter anderem, so Schulz, eine gesetzlich verankerte Gebührenfreiheit von Bildung, die Abschaffung des Bachelor-/Master-Systems in der jetzigen Form und der Regelstudienzeit. "In Arbeitsgruppen erarbeiten wir gerade Alternativen", so Schulz. So soll vor allem auch das Studieren mit Kind leichter werden. Gefordert wird auch die Aufstockung des Lehrpersonals.

Die Hochschule reagierte am Montag gelassen auf die Proteste. "Es gibt einen Beschluss des Senates für Studiengebühren", sagte Rektor Hermann Ostendorf gegenüber der WZ. Davon könne man nicht abweichen. Im übrigen sei dieser Beschluss mit den Stimmen der Studentenvertreter im Senat gefasst worden. Der Studienbetrieb sei durch die Aktion nicht beeinträchtigt, sagte Hochschulsprecher Rudolf Haupt, es seien keine Veranstaltungen abgesagt worden.

Mit ihren fortlaufenden Aktionen wollen die Studenten die Studiengebühren nochmals auf die Tagesordnung des Senats bringen. Zudem wollen sie im Vorfeld der Landtagswahl NRW im Mai nächsten Jahres Druck auf die Landesregierung ausüben.

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