Haus ohne Ausgrenzung

Im Neubau der Lebenshilfe wohnen Menschen mit und ohne Behinderung.

Viersen. Das „Haus am Steinkreis“ der Lebenshilfe Viersen ist in mehrfacher Hinsicht ein besonderes Gebäude. Das erfuhr der CDU-Bundestagsabgeordnete für den Kreis Viersen, Uwe Schummer, bei seinem gestrigen Besuch vor Ort mit lockerer Gesprächsrunde und Rundgang durch das Haus, das im April eröffnet worden war.

Im „Haus am Steinkreis“ leben Menschen mit und ohne Behinderung, allesamt zur Miete. Schummer konnte live erleben, wie eine Mieterin vor dem Einzug ins neue Zuhause gefiebert und gehofft hatte, dass sie auch tatsächlich die Wohnung bekommen möge. Sie war gestern, das war zu spüren, richtig glücklich.

Der Geschäftsführer der Lebenshilfe, Michael Behrendt, berichtete, dass es für Menschen mit einem Rollstuhl nach wie vor nicht einfach sei, eine geeignete und bezahlbare Wohnung zu finden. In dem neuen und eigentlich barrierefreien Gebäude (unter anderem mit abgesenkten Türklinken) gibt es für Rollstuhlfahrer noch immer nicht die Möglichkeit, die Fenster selbst zu öffnen. Das wurde von der Lebenshilfe auch bemängelt. Entsprechende Normen oder Vorgaben gebe es nicht.

Mit Blick auf das Baurecht, das, so Schummer „ ein kommunales Recht“ ist, regte der Politiker an, dass vom Gesetzgeber nicht alles in Gesetzen und Verordnungen geregelt sein sollte, sondern, dass mehr „ Empfehlungen“ ausgesprochen werden sollten. Die Bitte von Behrendt an die Politik: „Schaffen sie Bedingungen, dass keiner ausgegrenzt wird.“

Auch ein Café ist geplant, „Das Käffchen am Steinkreis“. Die Eröffnung ist jedoch erst im Frühjahr — es stehen noch einige Arbeiten an. Bei dem Café handelt es sich um ein Unternehmen der LHV dienst und leistung GmbH. Es wird sieben feste Mitarbeiter haben. Vier Arbeitsplätze sind für Menschen mit Behinderung, drei für Menschen ohne Behinderung. Laut der Lebenhilfe mit Sitz in Tönisvorst ist es ein im Kreis Viersen einmaliges Projekt.

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