Gutachten fürs Revier

Wurde im Brachter Depot gegen Landschaftspläne verstoßen? Das soll jetzt eine externe Untersuchung klären.

Kreis Viersen. Ein externer Gutachter soll den Konflikt um den Wildbestand im Naturschutzgebiet Brachter Depot lösen. Das hat der Aufsichtsrat der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WfG) Kreis Viersen beschlossen. In der nächsten Sitzung Ende März soll dann entschieden werden, wie es mit der Jagdpacht im Depot weiter geht.

Dort wird kritisiert, dass sich im Laufe der Zeit viel zu viel Damwild angesiedelt habe. Einer der Pächter, der WfG-Geschäftsführer Rolf Adolphs, habe die Tiere ungerechtfertigter Weise gefüttert und damit für die Überpopulation gesorgt. Zeitweise sollen über 1.000 Tiere gezählt worden sein. Auch Schafe, Pferde und Rinder seien von Naturschutzverbänden angesiedelt worden; damit habe das Futter gefehlt, Tiere seien verhungert.

Adolphs hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Er habe, wie es das Jagdgesetz vorschreibe, in Notzeiten beigefüttert. Vorgeschriebene Abschussquoten wurden erfüllt, es habe keinerlei Verstöße gegen die Jagdvorschriften gegeben, bescheinigte die untere Jagdaufsicht bei der Kreisverwaltung.

Doch der Konflikt vor allem zwischen WfG und der NRW-Stiftung, der im Brachter Depot ebenfalls Flächen gehören, belastet die WfG. Deshalb will der Aufsichtsrat mit Landrat Peter Ottmann an der Spitze das Thema aus der Welt schaffen. Dazu soll das externe Gutachten beitragen, untersuchen, ob gegen Landschaftspläne verstoßen wurde.

Der seit der Kommunalwahl neu amtierende Aufsichtsrat will aber auch Gewissheit haben, ob die Behörden in der Vergangenheit nicht richtig hingeguckt und Wirtschaftsförderungsgesellschaft und Jagdpächter ihre Aufgaben einwandfrei erfüllt haben. Der Jagdpachtvertrag mit Adolphs läuft noch bis zum Jahr 2017.

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