Grusel an Fronleichnam

In den nächsten Tagen lockt nicht nur eine Geisterbahn auf den Platz vor der Viersener Festhalle.

Viersen. Wie könnte es auch anders sein bei einer Geisterbahn: Natürlich hilft ein Geist - der wie Graf Dracula aus Rumänien stammt - beim Aufbau des 26Meter langen und zehn Meter hohen Fahrgeschäfts, das ab heute auf der Viersener Fronleichmanskirmes für Gänsehaut bei den Besuchern sorgen soll.

Rund 40 Schausteller haben auf dem Hermann-Hülser-Platz vor der Festhalle für die größte Kirmes im Kreis Viersen gesorgt - der Platz ist restlos ausgebucht. Harry Hansla (42) betreibt die Grusel-Bahn seit zwei Jahrzehnten.

Zuvor war sein Vater Gerhard schon mit einer Geisterbahn unterwegs. Wer im Unternehmen mitarbeiten möchte, wie der Mann aus Rumänien, der muss einen Vertrag unterschreiben, der auch das Spuken in der Bahn beinhaltet. "Das ist Pflicht", meint "Obergeist Harry."

Die Geisterbahn, die in Oldenburg ihr Zuhause hat, ist bereits 44 Jahre alt, doch mehrfach umgebaut und modernisiert worden. Rund 20 Fahrgeschäfte dieser Art gibt es derzeit in Deutschland. Ist Hansla auf den größeren Kirmessen, dann baut er vor der Geisterbahn noch einen kompletten Friedhof auf.

Aber: "In Viersen fehlt der Platz dazu." Ob frei schwebende Geister im Raum, oder die 15 anderen Schauergestalten, die man während der Fahrt erleben kann: Sie alle sollen die Besucher magisch anziehen, die zwei Euro dafür zahlen.

Wirbeliger als in der Bahn geht es auf dem Break-Dancer (2,50Euro) zu, auf den Michael Schneider aus Dortmund sehr stolz ist. Denn: Von allen moderneren Fahrzeugen der letzten Jahrzehnte ist der Break-Dancer das Fahrgeschäft, "welches sich behauptet hat und überlebte", so der Schausteller. In der fünften Generation ist Schneider schon in diesem Geschäft. "Es ist auch für uns bei steigenden Energiekosten nicht einfacher geworden, aber es macht immer noch Spaß."

Das besonders die Jugend zu ihm kommt, verdankt er auch den neuesten Hits, die auf dem Dancer gespielt werden. Aber auch der Reiz der Schnelligkeit spielt eine Rolle: "Es sind schon 50 bis 60 Stundenkilometer", erklärt Schneider. Vier Transporter und zwei Zugmaschinen sind erforderlich, um das Fahrgeschäft von Markt zu Markt zu fahren.

Ob Dschungel-Express, Kinderschleife oder Scooter - das Angebot auf der Fronleichnamskirmes ist reichhaltig. Und wer es gemächlicher mag, der kann in der Ponyreitbahn mit den Pferdchen eine Runde drehen. Ein Kirmesbiergarten mitten auf dem Platz soll Durstige anlocken. Jetzt muss bis Montag nur noch das Wetter mitspielen.

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