Drei Jahre Bauzeit : Bau eines Rückhaltebecken dauert Jahre
Viersen. Um auch Starkregen trotzen zu können, entsteht in der City ein Regenrückhaltebecken.
Die Innenstadt von Viersen wird zur Dauerbaustelle. Wie Stadtverwaltung und NEW am Dienstag mitteilten, sollen die Bauarbeiten für ein rund 2,5 Kilometer langes unterirdisches Regenrückhaltebecken unter der Freiheitsstraße im Januar beginnen. Nach voraussichtlich dreieinhalb Jahren werden die Bauarbeiten abgeschlossen sein.
Autofahrer müssen sich auf starke Verkehrsbeeinträchtigungen und Umleitungen einstellen. Die Freiheitsstraße wird während der Bauzeit in beiden Richtungen einspurig zu befahren sein. Die NEW kündigte an, dass Umleitungsempfehlungen über Google Maps an viele Navi-Geräte gegeben würden. Ein Maskottchen – Erdmännchen Niels – zeigt in unterschiedlichen Farben die Umleitungen vor Ort an. Zudem werden ein Infozentrum und eine Internetseite mit aktuellen Informationen über die Großbaustelle eingerichtet. Die wichtigsten Fragen – und Antworten.
Warum wird das Regenrückhaltebecken gebaut?
Viersens Kanalnetz ist für starke Unwetter nur unzureichend gerüstet. Bestes Beispiel: Im Mai 2008 mussten Teile der Freiheitsstraße und Goetersstraße „Land unter“ melden – die Kanäle konnten die gefallenden Wassermassen nicht schnell genug aufnehmen. Im Innenstadtbereich ist allerdings kein Platz, um oberirdisch ein Regenrückhaltebecken anzulegen. Deshalb soll der Bau in einer Tiefe von 13 Metern unter der Freiheitsstraße entstehen: Er wird rund 2,5 Kilometer lang und fasst nach seiner Fertigstellung ein Volumen von 17 500 Kubikmeter Wasser – etwa acht olympischen Schwimmbecken.
Wie teuer wird das?
Im November wurde nach einer EU-weiten Ausschreibung der Auftrag erteilt – für 31 Millionen Euro. Rund sechs Millionen Euro fließen allerdings in die hydraulische Sanierung von Hausanschlüssen.
Wer zahlt das?
Die Stadt hat die NEW mit der technischen Umsetzung beauftragt. Über die Abwassergebühren werden die Einwohner an den Kosten beteiligt. Im Jahr 2019 sollen die Abwassergebühren nicht steigen, weil noch Überschüsse vorhanden sind. Auch 2020 ist allenfalls mit einem leichten Anstieg zu rechnen. Ab 2021 aber dürften die Bauarbeiten auf die Gebühren durchschlagen.