Gourmetfibel: Gut essen und dabei Gutes tun

„Gourmets mit Herz“ heißt eine Mischung aus Kochbuch und Restaurantführer für die Region.

Niederrhein. Gefüllte Wachtel, Seeteufelmedaillons auf Gnocchi oder Sauerbraten von der Rehkeule in Rotweinsoße: Man sollte das Inhaltsverzeichnis der Gourmetfibel nicht lesen, wenn man hungrig ist. 25 regionale Spitzenköche haben jeweils eins ihrer Rezepte verraten und stellen gleichzeitig ihr Restaurant vor.

"Es war überraschend einfach, die Restaurants zum Mitmachen zu bewegen", erklärt Initiatorin Meike Hahnraths (47), die für ihre Gourmetfibel flugs einen eigenen Verlag gründete.

Eine gute Idee, ein gelungenes Konzept und viele Mitstreiter - Meike Hahnraths Werk für Mönchengladbach, Viersen, Krefeld und Neuss vereint Restaurantführer und Kochbuch. Die Gourmet-Restaurants der Region stellen sich vor und verraten ihre Rezepte - und das alles für den guten Zweck, denn das Geld fließt zu 100 Prozent in zwei Hilfsprojekte für junge Menschen mit Behinderung.

Franz-Josef Stappen vom Gasthaus Stappen in Korschenbroich erklärt, warum er eines seiner wohlgehüteten Rezepte verraten hat: "Es ist eine Super-Idee und verbindet den guten Zweck mit der Möglichkeit, sich und sein Restaurant zu präsentieren." Meike Hahnraths kam auf die Idee mit der Gourmetfibel, weil sie die Abschlussfahrt 2010 der Rheinischen Förderschule in Mönchengladbach unterstützen wollte.

Die beiden Abschlussklassen möchten im nächsten Sommer nach elf gemeinsamen Schuljahren miteinander verreisen. Aber eine Gruppe von jungen Menschen mit Behinderungen kann nicht einfach einen Billigflug buchen: Transport und Unterkünfte kosten viel Geld, das nun durch die Gourmetfibel eingenommen werden soll. Noch ein zweites, ähnliches Hilfsprojekt soll von dem Buch profitieren: die Aktion Sturmfrei, die jungen Menschen dabei helfen will, ein eigenständiges Leben zu führen.

Der Gourmetführer ist über die Mayersche Buchhandlung und Buch Habel erhältlich und kostet 14,99 Euro. Der Erlös fließt vollständig in die Hilfsprojekte, denn die entstandenen Kosten wurden über Sponsoren gedeckt.

Im Internet können Interessierte unter www. hahnraths-verlag.de in der Fibel blättern. Doch Vorsicht beim Nachkochen. "Die Rezeptangaben wurden fürs Internet deutlich verändert. Schließlich sollen die Rezepte mit dem Buch gekauft und nicht aus dem Internet kopiert werden", sagt die Verlegerin Meike Hahnraths.

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