Glühwein im Sonnenschein

Martinsmarkt: In der Fußgängerzone präsentierten sich zahlreiche Händler mit Schönem, Nützlichem und Kitschigem.

Viersen. Wenn sich der deftige Geruch von Bratfisch, Rostbraten mit Sauerkraut und Champignonpfanne mit dem süßen Duft von Crepes, holländischen Poffertjes, Krapfen, gebrannten Mandeln und Popcorn vermischt, dann kann das um diese Zeit in Viersen nur eins bedeuten: Der traditionelle Martinsmarkt hat in der Kreisstadt Einzug gehalten. Am Wochenende war es wieder soweit.

Vom Remigiusplatz angefangen stand Händler neben Händler. Und doch war etwas anders als im vergangenen Jahr: Doppelreihen gab’s keine. "Ich habe den Eindruck, dass es weniger Stände als im vergangenen Jahr gibt. Trotzdem ist die Auswahl wieder sehr gut", sagt Besucherin Gudrun Morles.

Geschmackvolle Stände mit schönen und ausgefallenen Geschenkartikeln wechselten sich mit billigen Krimskrams unter Flatterplanen ab.

Was dem einen gefiel, fand der andere kitschig. Die Kochvorführung mit den Teflon beschichteten Pfannen war ebenso zu sehen, wie die Vorstellung von allerneuesten Putztüchern. Die Besucher blieben stehen, hörten zu und kauften. Handwerkliches fehlte natürlich auch nicht.

Auf dem Sparkassenvorplatz bestimmte die Handwerkergruppe "De Meester" das Bild. Unter rot-weiß-gestreiften Markisen tummelten sich in Trachten gekleidete Handwerker und stellten die verschiedenen Künste vor.

Einmal einem Buchbinder, dem "Boekbinder", wie es auf einer Tafel stand, über die Schulter schauen oder einen alten Webstuhl in Aktion sehen - nicht nur die kleinen Besucher blieben neugierig stehen. Besonders beim Holzdrechsler gab es des öfteren den Satz "Schau mal! Das hatte ich früher auch" zu hören. Er zeigte an seinem Stand nämlich unter anderem alte Kegelspiele und Holzpfeifchen. Senfmacher und Delftblau-Malerei zogen die Besucher in Scharen an.

Wer mit seinem Einkauf gleich etwas Gutes tun wollte, der war auf dem Remigiusplatz richtig. Hier hatten sich neben dem nostalgischen Kinderkarussell und Imbissbüdchen der Sozialdienst der Katholischen Frauen, die Organisation "Menschen für Menschen" und der MS-Kontaktkreis eingefunden.

Wer auf der Suche nach einem pfiffigen und ausgefallenen Weihnachtsgeschenk war, das zudem noch handgearbeitet sein sollte, der war hier an der richtigen Adresse. Selbstgestrickte Socken, Witziges aus Holz, wunderschöne Filzarbeiten und ausgefallener Schmuck lockten.

Jürgen und Claudia Pascher tranken in der Sonne Glühwein: "Wir kommen aus Mönchengladbach und sind jedes Jahr beim Martinsmarkt, weil wir ihn so schön finden. Für uns wird mit damit die Weihnachtsmarksaison eröffnet."

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