Gesundheitsreport Rheinland: Bei Übergewicht vorne

Auch Alkoholvergiftungen bei jungen Menschen kommen relativ häufig vor.

Kreis Viersen. Ungesunde Ernährung oder zu wenig Sport? Ursachen für seine Ergebnisse liefert der Gesundheitsreport Rheinland der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) nicht. Allerdings geht daraus hervor, dass die Bewohner des Kreises Viersen zu den dicksten im Rheinland gehören.

„Wir wollen keine Ängste schüren. Zahlen sind vielfältig lesbar“, warnt AOK-Regionaldirektor Heint Frohn vor falschen Rückschlüssen aus den Ergebnissen des Reports, der am Mittwoch in Kempen vorgestellt wurde.

Stattdessen soll die über 130 Seiten umfassende Statistik dazu dienen, über Ursachen und Folgen nachzudenken und zu diskutieren, um die gesundheitliche Versorgung zu verbessern. „Wir werden mit Ärzten und Krankenhäusern sprechen. Auch eine erneute Gesundheitskonferenz im Kreis werden wir anregen“, sagt Frohn.

Auffallend ist die Statistik zum Übergewicht. Rund 57 Prozent der Personen im Kreis wiegen zu viel, etwa jeder Sechste gilt gar als adipös (fettleibig). Damit liegt die Region von den den 27 erfassten Städten und Kreisen im Rheinland an dritter Stelle bei den sehr Dicken. Da Übergewicht viele Folgeerkrankungen mit sich bringt, müsse man hier etwas tun, sagt Frohn.

Die Zahl der stationären Fälle infolge Alkoholkonsums von Jugendlichen und Kindern im Kreis ist sogar die zweithöchste. Hochgerechnet kamen auf 100 000 AOK-Versicherte 519 solcher Fälle im Jahr. Der Schnitt im Rheinland liegt bei 347.

Diskussionsbedarf sieht Frohn zudem beim Thema Säuglingssterblichkeit. Auch da liegt der Kreis über dem Schnitt. Von 1000 Lebendgeborenen sterben im ersten Lebensjahr im Mittel 5,7. Zum Vergleich: Im Bundesschnitt sind es nur 3,5.

Positiv sei hingegen, dass weit über 80 Prozent der Kinder Frühuntersuchungen in Anspruch nehmen. Ab dem 10. Lebensjahr sinkt diese Quote allerdings um 30 Prozent. peg

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