Förderung: Als „Global Player“ in China

Für ein Treffen der künftigen Führungselite wurde der 18-jährige Maximilian Ohle aus Bracht ausgewählt.

Mönchengladbach/Bracht. Maximilian Ohle ist 18 Jahre alt und interessiert sich unter anderem für internationale Politik, die Lage im Iran und die Geschichte Chinas. In der Zeitung informiert er sich jeden Tag genauso wie über den US-Nachrichtensender CNN.

Für solche Themen findet Maximilian in seiner Klasse allerdings nicht viele Gesprächspartner. Daher hat ihn besonders gefreut, dass er die Chance hatte, in China gleichgesinnte Jugendliche aus aller Welt zu treffen.

In seinem letzten Zeugnis hatte Maximilian einen Notendurchschnitt von 1,2. Für seine Lehrer an der Hebo Privatschule in Mönchengladbach ist Maximilian eine künftige Führungspersönlichkeit. Daher empfahlen sie ihn für eine Konferenz für solche jungen Menschen, die "Global Young Leaders Conference".

Zwei Wochen verbrachte der junge Mann aus Bracht in China, lernte das Land kennen, debattierte mit Gleichgesinnten aus aller Welt. "Das ist gewaltig für einen Schüler", ist Schulleiter Jürgen Steinborn beeindruckt.

Der Schüler konnte zwischen einer Konferenz in den USA und in China wählen. "Ich habe mich dann für China entschieden, weil das Land eine sehr beeindruckende Geschichte hat. Außerdem gibt es viele kulturelle Gemeinsamkeiten zwischen Deutschland und den USA."

Von China habe Maximilian einen ganz neuen Eindruck gewonnen. Das Einparteiensystem dort erscheine aus deutscher Sicht wie eine Diktatur. Und auch der Kult um den ehemaligen Diktator Mao Zedong sei zunächst befremdlich gewesen. Doch die Partei sei in China breit aufgestellt und habe in der Bevölkerung eine große Akzeptanz.

Unter anderem in Peking und Shanghai gab es neben einem kulturellen Programm Vorträge und Arbeit in Diskussionsgruppen. "In einer Simulation mussten wir als Regierung, Umweltschützer und Großindustrielle über das Problem Wasserknappheit diskutieren", erzählt Maximilian. Auch wenn er als Industrieller eine "miese Rolle" verkörpern musste, bescheinigten ihm die Betreuer, dass er diese unglaublich gut vertreten habe. "Es gab harte Diskussionen. Aber es hat Spaß gemacht", sagt Maximilian.

Aus allen Teilen der Welt kamen die rund 320 Teilnehmer - aber nur zwei aus Deutschland. "Vielen fiel zu Deutschland zuerst Bier und Rammstein ein." Maximilian musste Songtexte der Rock-Band übersetzen.

Neben Musik ist Fußball ein verbindendes Element. "Besonders mein Zimmerkumpane aus Kolumbien hat sich jedes Spiel angesehen", sagt Maximilian.

Wenn er sein Abi 2012 in der Tasche hat, möchte er Jura und BWL studieren. "Ich kann mir auch vorstellen, eine Zeit in China zu studieren", sagt Maximilian. Und er hat noch weitere ehrgeizige Pläne. Mandarin möchte er gerne lernen. "Und vielleicht auch Spanisch oder Arabisch."

Die Kosten von 6000 Euro musste die Familie selbst tragen. Für Maximilian hat es sich aber auf jeden Fall gelohnt. Er sei offener geworden, sagt er selbst. Noch immer ist er mit einigen seiner neuen Freunde in Kontakt. Und tauscht sich als "Global Player" übers Internet über die internationale Politik aus.

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