Feuerwehr-Übung auf der Deponie

Rund 200 Einsatzkräfte haben auf dem Süchtelner Areal den Ernstfall geprobt.

Süchteln. Das Szenario mutet gespenstisch an. Blinkendes Blaulicht in der Dunkelheit, wohin man auch blickt. Dazu taghell erleuchtete Abschnitte. Rund um eine Abfallsortierhalle auf dem Gelände der Deponie Viersen II in Süchteln stehen Dutzende verschiedener Einsatzfahrzeuge aller Viersener Löschzüge der freiwilligen Feuerwehr. Auch die hauptamtliche Wache ist bei der Großübung unter möglichst realistischen Bedingungen dabei.

Feuerwehrmänner und -frauen rollen Schläuche aus, rüsten sich mit Atemschutzgerät aus, Drehleitern werden ausgefahren. Funkgeräte knattern, kurze Kommandos fliegen hin und her. „Eingeklemmte Personen. Wir brauchen die Hydraulikstempel“, schallt ein Ruf von der Tür der Halle zum Einsatzwagen hinüber. Die angeforderte Gerätschaft kommt.

Auch wenn alles inszeniert ist, wirkt es doch sehr echt: Feuerwehrleute betreten die Halle voller Rauch, deren Dach mit Wasserfontänen gelöscht wird. Während hier die Rettung Verletzter und die Brandbekämpfung erfolgt, arbeiten am anderen Ende der Halle Einsatzkräfte in Chemikalien-Schutzanzügen an der Abdichtung einer Leckage, die durch eine Explosion entstanden ist: Ammoniak tritt aus und hat einige Mitarbeiter der Deponie bereits kontaminiert.

Im einem speziellen Container für Verletzte sind weitere Feuerwehrleute in gelben Schutzanzügen damit beschäftigt, Betroffene zu dekontaminieren. Jeder Handgriff sitzt. Durch eine Schleuse geht der dekontaminierte Patient vom „Schwarzbereich“ in den „Weißbereich“ über, wo die weitere Erstversorgung stattfindet und sich der Abtransport in ein Krankenhaus anschließt.

Auf den insgesamt vier Abschnitten arbeiten rund 200 Feuerwehrleute routiniert und konzentriert. Die Lage auf der Deponie ist unter Kontrolle. Bei Einsatzleiter Rainer Höckels laufen im Einsatzleitwagen die Fäden zusammen.

Stunden später verlässt der letzte Feuerwehrwagen die Deponie. Die Verletzen sind abtransportiert, die Leckage ist gesichert und der Brand gelöscht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort