Viele Austritte im Kreis Viersen Kirche soll ein Zeichen für Veränderung setzen

Kreis Viersen · Die schleppende Aufarbeitung der Missbrauchsfälle verärgert viele katholische Gläubige und Priester im Kreis Viersen. Die Kirche stehe am Abgrund, sagt einer. Bedauerlich sei das für die Arbeit vor Ort: „Das alles geht gerade mit kaputt.“

 „Wir haben uns nach der Veröffentlichung des Münchner Gutachtens die Frage gestellt, ob wir überhaupt noch zu dieser Kirche gehören wollen“, sagen Maria Czurda und Liesel Jesse, die sich bei Maria 2.0 engagieren.

„Wir haben uns nach der Veröffentlichung des Münchner Gutachtens die Frage gestellt, ob wir überhaupt noch zu dieser Kirche gehören wollen“, sagen Maria Czurda und Liesel Jesse, die sich bei Maria 2.0 engagieren.

Foto: Julia Esch

Dass sich die katholische Kirche ändern muss, davon sind Maria Czurda, Liesel Jesse und Martina Beinhoff aus der Pfarrgemeinde St. Cornelius in Viersen-Dülken schon seit Jahren überzeugt. Sie engagieren sich bei Maria 2.0. „Wir erleben die katholische Kirche schon lange als katastrophal, gespalten und sprechen mit vielen Menschen, die hadern und ausgetreten sind, aber im Glauben tief verhaftet bleiben. Sehr erschrocken sind wir, dass Vertreter der Kirche bis in die höchsten Ämter vielfach sich immer noch nicht der Wahrheit stellen.“ Als das Münchner Gutachten zu den Missbrauchsfällen in dem Erzbistum veröffentlicht wurde, „waren wir zunächst sprachlos, entsetzt, wütend und traurig und haben uns die Frage gestellt, ob wir überhaupt noch zu dieser Kirche gehören wollen“, sagen die drei Frauen. Sie sind noch dabei, kämpfen für Veränderungen.