Einzelhandel: Blutet Viersens City aus?

Ausschuss beschließt Gutachten, das die Auswirkungen des ECE-Projekts in Mönchengladbach und weiterer Projekte auf die Stadt erarbeiten soll. Die Gefahr des Verlusts an Kaufkraft ist erkannt.

Viersen. Mit einer Gegenstimme (Werner Dingel, FDP) hat der Ausschuss für Wirtschaftsförderung beschlossen, dass die Stadt ein Gutachten über die Auswirkungen des ECE-Projekts in Mönchengladbach und weiterer Projekte erarbeiten lässt.

Ein im Auftrag der Nachbarstadt bereits aufgestelltes Gutachten weist Verlust an Kaufkraft aus: sechs Prozent für die Viersener Innenstadt sowie je drei Prozent für Dülken und Süchteln. Nach Meinung der Stadtverwaltung hat das ECE-Projekt eine erhebliche Magnetwirkung. Die Schließung von Geschäften sei nicht auszuschließen. Möglich seien Verluste von bis zu neun Prozent in Viersen und bis zu sieben Prozent in Dülken und Süchteln.

Durch das geplante Einkaufszentrum und Projekte in Roermond und Venlo sei für Viersen ein Verlust an Kaufkraft von 15 Prozent zu erwarten, erklärte Beigeordneter Gerd Zenses im Ausschuss. Bei einer Umverteilung von mehr als zehn Prozent müsse die Bezirksregierung die Größe des ECE-Projekts verringern. Allerdings würde nach der derzeitigen Rechtslage nur jeder Einzelfall betrachtet, nicht die Summe der Auswirkungen.

Fritz Meies (CDU) mahnte zur Vorsicht. Wenn ein Gutachten einen Verlust von 15 Prozent feststellen würde, wäre kein Einzelhändler mehr bereit, einen Euro zu investieren. Dagegen Alfons Görgemanns (SPD): "Wir brauchen ein Gutachten, um Munition für die Auseinandersetzung zu bekommen."

Auch Werner Dingel (FDP) setzte sich für attraktive Geschäfte ein. Durch den Weiterbau der Autobahn 52 in Elmpt sei die Fahrt nach Roermond in Zukunft noch kürzer. Hans-Willi Hüskes, Vorsitzender der Werbegemeinschaft "Pro Dülken" erwartet, dass 20 Prozent der Einzelhändler "baden gehen". Viersen müsse sich selbst stärken. ah

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort