Vorfälle in Schwalmtal iPads aus der Schule gestohlen und versenkt

Schwalmtal · Zwischen Samstagnachmittag und Sonntagmorgen sind Unbekannte in das Gymnasium St. Wolfhelm und die Janusz-Korczak-Realschule gelangt. Zunächst blieben die Einbrüche unbemerkt. Warum die Ermittler vor einem Rätsel stehen.

 Nach dem Einbruch ins Gymnasium St. Wolfhelm haben die Täter iPads in einen nahe gelegenen Weiher geworfen.

Nach dem Einbruch ins Gymnasium St. Wolfhelm haben die Täter iPads in einen nahe gelegenen Weiher geworfen.

Foto: Polizei Viersen

Aufregung an der Janusz-Korczak-Realschule und am St.-Wolfhelm-Gymnasium: Beide Schulen wurden zwischen Samstagnachmittag und Sonntagmorgen zum Ziel von Einbrechern. Das Ungewöhnliche: Wegen des Fundorts der Beute war am Muttertag die Taucherstaffel der Freiwilligen Feuerwehr Nettetal im Einsatz. Die Einbrüche im Schulzentrum Waldniel waren zunächst unbemerkt geblieben.

Spaziergänger sahen die Geräte im Weiher schwimmen

Gegen 7 Uhr am Sonntag hatte sich ein Spaziergänger bei der Polizei gemeldet, der an einem Teich an der Weiherstraße südlich des Geländes des Tennisgemeinschaft Waldniel, mehrere iPads, Kartons und Zubehör gefunden hatte. Die Geräte ließen sich nach Angaben der Polizei dem Gymnasium St. Wolfhelm zuordnen.

Unbekannte stahlen dort aus einem Aufbewahrungsraum in der ersten Etage 30 iPads und aus einem Büro der Schulleitung einen Laptop. Doch mit den Tablets konnten sie nichts anfangen. „Da die Geräte codiert sind, waren sie nicht zu verwenden“, erläuterte Nina Lobmeyr, Lehrerin am Gymnasium St. Wolfhelm, am Montag. Die iPads seien noch gar nicht in Gebrauch gewesen, sie würden nun Schülern für den Unterricht fehlen, bedauert die Pädagogin. Die Täter hatten 17 Geräte und Zubehör in dem Weiher versenkt und damit zerstört.

Im Gymnasium selbst blieb lediglich eine geringfügige Spur der Zerstörung zurück. „Glücklicherweise ist nur wenig verwüstet worden“, sagten die Lehrerin und Schulleiter Thomas Martens. Anscheinend, so vermutet auch die Polizei, hatten es der Täter oder die Täter auf wertvolle Kleinelektronik abgesehen: PCs, Monitore und Beamer blieben im Gymnasium unberührt.

In der benachbarten Janusz-Korczak-Realschule sah es nach dem Einbruch dagegen anders aus. „Bisher scheint es so, dass die Täter nichts gestohlen haben“, sagte der stellvertretende Realschulleiter Yldirim Öner am Montag. Noch hätten aber nicht alle Kollegen prüfen können, ob etwa auch in den Klassenräumen etwas fehlt.

Im Multimediaraum haben die Unbekannten laut Öner einiges an Technik zerstört: Monitore wurden auf die Tische geschmissen, PCs auf den Boden geworfen, das Whiteboard aus der Wand gerissen. „Wir müssen uns noch einen Überblick verschaffen, wie groß die Zerstörungen sind,“ schildert der stellvertretende Schulleiter. Noch habe er die Hoffnung, dass einige der Geräte noch funktionieren. Auch im Informatikraum sei die dortige Technik demoliert worden.

An beiden Gebäuden waren keine Einbruchsspuren zu sehen

Für die Polizei und auch für die Teams an beiden weiterführenden Schulen stellt sich nun die Frage: Wie konnten die Täter in die Gebäude gelangen? Sichtbare Einbruchsspuren seien am Montag nicht festgestellt worden. Die Kriminalpolizei hat jetzt die Ermittlungen aufgenommen. Der Hausmeister der Realschule sei noch am Samstag vor Ort gewesen, er habe den Haupteingangsbereich, der mit mehreren Zylindern gesichert gewesen sei, abgeschlossen.

Hatten der oder die Täter möglicherweise einen Schlüssel? Diese Frage stellt sich das Team am benachbarten St.-Wolfhelm-Gymnasium ebenfalls, bestätigt Lehrerin Nina Lobmeyr, und reagiert darauf. „Hier werden jetzt alle Schlösser ausgewechselt“, sagte sie. Man müsse nun überlegen, wie man mit der Situation umgehen. Die Polizei hofft auf Hinweise von aufmerksamen Zeugen, die in der Zeit zwischen Samstag und Sonntag auf dem Gelände des Schulzentrums oder am Weiher etwas Ungewöhnliches bemerkt haben.

(busch-)
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