Ein Jahr Grabeskirche St. Joseph

70 Tote wurden bislang in St. Joseph bestattet. Die Verantwortlichen äußern sich zufrieden.

Viersen. Die vor fast genau einem Jahr (am 1. Juni 2012) eröffnete Grabeskirche St. Joseph in der Viersener Südstadt ist eine „Erfolgsgeschichte“ im Rahmen einer veränderten Bestattungskultur. Diese Bilanz haben der Pastoralreferent Martin Alfing und der Leiter der Verwaltung in der Grabeskirche, Bernd Bodenbenner, gezogen.

Alfing: „Es war ein tolles Jahr. Wir haben viel Zuspruch von Ehrenamtlern gefunden. Wir harmonieren als Team in der Grabeskirche.“ Gewichen sei auch die anfängliche Skepsis der Bestatter. Einig sind sich Bodenbenner und Alfing in der Einschätzung, dass man mit diesem Konzept auch die ehemalige Pfarrkirche St. Joseph habe erhalten können.

Die Verantwortlichen berichten von der „vielfältigen Trauerarbeit“, die bewältigt werde, ab und an auch in Form einer Einzelbegleitung. Als „sehr gut“ wird die Zusammenarbeit mit den zwei Grabesstätten-Ausschüssen, dem Kirchenvorstand und dem Pfarrgemeinderat, bezeichnet. Drei Steinmetze sind in St. Joseph tätig. Auch mit ihnen funktioniere die Zusammenarbeit.

Die Zahlen: 1638 Urnenplätze gibt es. „Es haben bisher 70 Bestattungen stattgefunden, wir haben 120 Anwartschaften“, so Bernd Bodenbenner. Längst geht der Kreis der Interessenten weit über die Grenzen von Viersen hinaus (Viersen ist neben Aachen und Mönchengladbach dritter Grabeskirchen-Standort im Bistum Aachen). Menschen aus dem Grenzland, aus Krefeld und sogar aus Düsseldorf haben ihre letzte Ruhe in der Südstadt gefunden oder möchten sich eine Urnen-Nische sichern. Anwartschaften sind je nach Standort ab 100 Euro im Jahr möglich.

Doch Bestattungen sind nur eine Seite der Kirche. Es gibt nach wie vor Gottesdienste, hinzu kommen Führungen oder Konzerte. Im Oktober kommt möglicherweise ein Clown in die Grabeskirche — zum Thema Trauer. Für Heiligabend ist ein liturgisches Angebot für Menschen in Arbeit, die einen Verlust erlitten haben.

Nun erschienen ist eine kleine bebilderte Schrift mit dem Titel „Meditative Gedanken zu den Fenstern der Grabeskirche St. Joseph“ (drei Euro). Außerdem werden Mettlacher Kacheln aus der Kirche zum Kauf angeboten.

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