Stadt Viersen : Alte PCs, lahmes Internet: Wie geht’s an den Schulen weiter?
Viersen. Digitalisierung I 2020 soll der Wendepunkt bei der Digitalisierung der Schulen kommen.
Als die damalige Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) im Jahr 2016 den „Digitalpakt Schule“ ankündigte, war das Ziel klar. Er sollte den Aufbruch in die digitale Schulzukunft markieren, die Bildungseinrichtungen in die IT-Moderne katapultieren – mit schnellem W-Lan, smarten Tafeln und digitalen Lernplattformen. Wie weit ist Viersen heute?
Warum ist die IT-Ausstattung an Schulen so wichtig?
„Die IT-Ausstattung entwickelt sich seit Jahren zu einem immer wichtigeren Baustein“, sagt Schuldezernentin Çigdem Bern. Nicht nur im Unterricht, auch in der Schulverwaltung. Medienkompetenz werde im pädagogischen Bereich zu einer Schlüsselkompetenz.
Welche Schulen sollen von der Digitalisierung profitieren?
Neben den sieben weiterführenden Schulen und der Primusschule auch die zwölf Grundschulen. An allen Viersener Schulen soll die Verkabelung nach einem einheitlichen Standard aufgebaut oder ausgebaut werden. Es soll dazu feste Netzwerkanschlüsse in den einzelnen Räumen geben, aber auch eine flächendeckende Versorgung mit W-Lan.
Woher weiß die Stadt, was die Schulen brauchen?
Durch Marco Schmitz. Der 46-Jährige ist seit Juli der IT-Beauftragte der Stadt für die Digitalisierung an Schulen. Er hat mit den Medienbeauftragten der Schulen gesprochen, die entsprechenden Medienkonzepte der Schulen mündeten in den sogenannten Medienentwicklungsplan. „Die Schulen haben erklärt, was sie inhaltlich wollen, ich habe das technische Know-how beigesteuert, kenne die Palette an Hardware.“ Die Zusammenarbeit mit den Schulen sei „sehr gut“, lobt Schmitz. „Das ist sehr offen, läuft Hand in Hand.“ Was ihm auffiel: Viele Rechner hatten ein älteres Betriebssystem, konnten neue Software nicht einsetzen. Nun sollen mehr als 400 neue Computer angeschafft werden. „Wir setzen auf einheitliche Standards, das erleichtert dann auch den Support.“ Und das hilft, Kosten zu senken.
War bisher alles schlecht?
„Nein“, widerspricht Thomas Küpper, Leiter der Johannes-Kepler-Realschule in Süchteln und selbst Informatiklehrer. In seiner Schule gibt’s drei IT-Räume. „Auch wenn der Haushalt eng war, hat die Politik viel Wert auf die technische Ausstattung der Schulen gelegt.“ Freilich: Die Schulen waren unterschiedlich gut aufgestellt, berichtet Schmitz.