Dezernentin will Viersen für die Zukunft fit machen

Seit knapp 100 Tagen ist Beatrice Kamper als Baudezernentin der Kreisstadt im Amt.

Dezernentin will Viersen für die Zukunft fit machen
Foto: Franz-Heinrich Busch sen.

Viersen. Beatrice Kamper mag den Niederrhein. „Ich komme von hier, ich bin in Krefeld geboren“, sagt sie. Seit fast 100 Tagen arbeitet die 37-Jährige jetzt in Viersen und gestaltet die Zukunft der Kreisstadt als Baudezernentin entscheidend mit. „Ich freue mich jeden Morgen, für Viersen und die Menschen hier zu arbeiten“, sagt die Planerin. „Und anders als viele Bürger freue ich mich über jede Baustelle, die ich in Viersen sehe. Baustellen, das heißt für mich Bewegung, Entwicklung und Erneuerung. Das braucht Viersen, damit die Stadt auch für die Zukunft fit bleibt“, sagt sie.

Zahlreiche Projekte und Planungen bestimmen in der Tat das Stadtbild: Südstadt, Erschließungsring, Umbau des Bahnhofsvorplatzes, die Kernbereiche von Dülken und Süchteln. „Bei der Gestaltung des Umfelds des Erschließungsrings müssen und werden wir die Bürger einbinden“, so die Dezernentin. „Wir wollen den neu entstandenen Flächen und Freiräumen quasi ein Gesicht geben, sie in vorhandene Strukturen integrieren. Das ist eine spannende Sache.“ Bis Ende 2015 sollen sichtbare Fortschritte erzielt sein.

Ebenfalls im kommenden Jahr will Kamper für Süchteln Ergebnisse vorlegen. Sie hofft, dass das Thema „Netto-Markt“ dann geklärt sein wird. „Ich bevorzuge einen Verbleib des Marktes am jetzigen Standort. Andernfalls sollte man sich die Option am Florians-Platz nicht frühzeitig nehmen.“ Gespräche führt Kamper mit allen Beteiligten. Einen Schritt weiter ist Dülken: Hier habe die Stadt für den Kernbereich einen attraktiven Vollversorger gewinnen können. Das werde das Zentrum beleben.

Gedanken macht sich die Dezernentin auch um die Innenstadt in Alt-Viersen. Eine „Gefahr“ durch das neue Einkaufszentrum in Mönchengladbach sieht sie nicht. Deutlich spricht sich Kamper für die Ansiedlung eines Elektronikfachmarktes in unmittelbarer Viersener City-Lage aus. „Zentrumsrelevanter Einzelhandel gehört ins Zentrum. Alles andere ergibt keinen Sinn“, sagt sie und verspricht, bis zum Frühjahr entsprechende Pläne vorzulegen: „Es gibt verschiedene städtische Grundstücke in der Innenstadt. Wir wollen sie alle auflisten und dann darüber diskutieren. Mancher wird da noch staunen. Doch wir müssen auch hier zu abschließenden Ergebnissen kommen. Sollte eine Nachfrage vorhanden sein, müssen wir kurzfristig reagieren können.“

In Gesprächen ist die Stadt auch in einem weiteren Bereich. „Natürlich reagieren wir auf die möglichen Veränderungen bei Kaiser’s“, so Kamper. Bei einem Verkauf von Kaiser’s könnten zahlreiche Arbeitsplätze an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße gefährdet sein. „Die Stadt hat auf die Situation reagiert“, versichert die Dezernentin. Der Erhalt von Arbeitsplätzen hat für die Baurätin Priorität. „In solchen Veränderungen“, ergänzt sie, „stecken Risiken und Chancen. Es muss sich nicht zum Schlechteren entwickeln. Wir müssen nur bereit sein, zu reagieren. Sollte Kaiser’s übernommen werden, wird der neue Eigentümer mit Sicherheit keine Rücksicht darauf nehmen, dass in Viersen früher die Hauptverwaltung gesessen hat.“

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