Der neue Chef am Lehrkrankenhaus

Kim Holger Kreft, Nachfolger von Gerold Eckardt, will die Viersener Klinik als akademisches Lehrkrankenhaus etablieren.

Viersen. Die Wettbewerbsfähigkeit erhalten, die Marktposition und das Leistungsspektrum ausbauen sowie das Allgemeine Krankenhauses Viersen (AKH) als beispielhaft für den Kreis Viersen etablieren — das und mehr hat sich Kim Holger Kreft auf die Fahnen geschrieben. Der 44-jährige Niederrheiner (in Düsseldorf geboren, in Neuss aufgewachsen und derzeit in Meerbusch-Lank wohnend) ist seit Jahresbeginn neuer Geschäftsführer des AKH mit seinen 340 Planbetten.

Damit kommt der Nachfolger von Gerold Eckardt auf eine Baustelle: Derzeit laufen Ausbau und Sanierung des Krankenhauses auf Hochtouren. Dieses Großprojekt, das bis Ende 2014 abgeschlossen sein soll, sei mit „Sicherheit mit entscheidend“ für sein Interesse an der Geschäftsführung gewesen, sagt Kreft. In diesem Zusammenhang spricht er von einer sicheren Zukunft des AKH durch die Zusammenlegung der beiden Standorte — das Cornelius-Krankenhaus in Dülken wird nach Fertigstellung der Arbeiten aufgegeben.

Zum Ausbau des medizinischen Angebots sagt der studierte Jurist: „Wir bieten schon eine gehobene Regelversorgung an und setzen auf Spezialisierung, wie die Aufteilung der Inneren Medizin in die Schwerpunkte Kardiologie und Pneumologie zeigt. Trotzdem könnten wir uns in diesem Bereich noch weiterentwickeln.“ In Abstimmung mit den Partnern, zum Beispiel dem St.-Irmgardis-Krankenhaus in Süchteln und den niedergelassenen Ärzten im Kreis, sei auch die Bildung weiterer Zentren und Schwerpunkte möglich.

Überhaupt setzt der neue Chef nach eigener Aussage auf die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen in der Region und hat dabei eine „Mischform“ vor Augen: sinnvolle Kooperationen plus eigenständiges Handeln des AKH als Marke („Premium-Krankenhaus mit familiärem Charakter“). Eine Beteiligung am in die Krise geratenen Krankenhaus in Kempen sei „ganz aktuell kein Thema.“ Wobei Kim Holger Kreft so etwas nicht grundsätzlich für die Zukunft ausschließen möchte.

Definitiv geplant ist, die Viersener Klinik langfristig als akademisches Lehrkrankenhaus zu etablieren. Seiner Ansicht nach ein Vorteil in Zeiten des Fachkräftemangels: „Auf diese Weise kommen die angehenden Mediziner leichter mit uns in Kontakt, und die Chance erhöht sich, dass sie nach dem Studium bei uns bleiben“, erklärt er. In einem Lehrkrankenhaus findet ein Teil des Medizinstudiums statt. Studenten verbringen in erster Linie ihr praktisches Jahr innerhalb der akademischen Ausbildung in solchen Krankenhäusern.

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