Deponie Viersen: Sanierung beginnt im Januar

Das belastete Gebiet an der Berliner Höhe wird zunächst gerodet, dann abgedichtet und schließlich rekultiviert.

Viersen. Wander- und Fußwege oder gar einen Aussichtspunkt wird es auf der ehemaligen Deponie Plenzenbusch/Klöskesweg ebenso wenig geben wie eine Solarnutzung. Möglich ist lediglich ein Rundweg, der in gut einem Jahr um das sanierte Areal führen wird. Nachdem der Rat Ende vergangenen Jahres mit seiner Entscheidung, die ehemalige Deponie zu deckeln, jahrelange Diskussionen über mögliche Gefahren durch Altlasten wie Arsen und Methan beendet hat, werden die Sanierungsarbeiten im Januar beginnen.

Bis Anfang 2011 soll das Areal mit einer speziellen Folie abgedichtet werden, die das Versickern von Wasser und das Auswaschen von Arsen ins Grundwasser verhindern soll. Für die Sanierung rechnet die Verwaltung mit Kosten von 712.000 Euro, wovon das Land 569.600Euro übernimmt (80 Prozent).

"Wir müssen den Wald eins zu eins wieder aufforsten", sagt Gutachterin Susanne Gardberg, Geschäftsführerin des Ingenierbüros Dr. Heckemanns und Partner, zur Entwicklung der künftigen Oberfläche. Außerdem müssten für die verschiedenen dort lebenden Tierarten (vor allem Fledermäuse) wieder Lebensräume geschaffen werden.

Deshalb habe sich das Forstamt Niederrhein unter anderem gegen Fußgänger-Wege ausgesprochen. Dennoch wird es laut Gardberg für die Anwohner Ruhezonen an der Berliner Höhe geben. "An dem Rundweg werden Gartenbänke aufgestellt." Bis dort die ersten Spaziergänger Platz nehmen können, gibt es eine Menge Arbeit - mit Lärm und Schmutz.

Bis Weihnachten sollen die Rodungsarbeiten vergeben sein. Im Januar, spätestens im Februar, also in der brutfreien Zeit, wird die Firma laut Gutachterin mit der Rodung beginnen. Die Oberflächenabdichtungen starten im März. Ab September sollen der Mutterboden aufgetragen, die Wege gestaltet werden. "Wenn jetzt nicht noch irgendetwas passiert, sollten wir in gut einem Jahr darüber berichten können, dass wir es geschafft haben", sagt Gardberg.

In der Zwischenzeit werden die Anwohner nicht völlig verschont. "Gerade die Rodungsarbeiten werden mit Lärm verbunden sein", gibt Gardberg zu. "Aber die Anwohner der Berliner Höhe sollen möglichst wenig gestört werden", sagt sie.

So plane man den Abtransport der Materialien über den Klöskesweg und die Gladbacher Straße. "Vor allem bei den Arbeiten in den kontaminierten Bereichen müsse man auf den Schutz achten und darauf, dass es möglichst wenig staubt." Auch werde kein Lkw den Bereich verlassen, ohne abgespritzt zu werden.

Der Technische Beigeordnete Gerd Zenses sagte im Ausschuss für Bauen, Umwelt und Klimaschutz zu, die Anwohner möglichst bald zu einer Bürgerversammlung einzuladen.

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