Corona in Viersen CDU: Stadt soll Viersener Wirten über den Winter helfen

Viersen. · Der Hotel- und Gaststättenverband geht davon aus, dass jeder dritte Betrieb das Coronajahr 2020 nicht überleben wird. Die Viersener CDU will die Verwaltung prüfen lassen, wie die Restaurants besser durch den Winter kommen.

 Heizpilze, Schirme, Pavillons – die CDU will prüfen lassen, wie Viersens Gastronomiebetriebe möglichst gut durch den Corona-Winter kommen können.

Heizpilze, Schirme, Pavillons – die CDU will prüfen lassen, wie Viersens Gastronomiebetriebe möglichst gut durch den Corona-Winter kommen können.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Die Viersener CDU will den durch die Corona-Pandemie gebeutelten Gastronomen helfen – und hat jetzt einen Prüf-Auftrag gestellt, inwieweit den Restaurantbetreibern, Wirten und Eiscafé-Besitzern in allen Stadtteilen die kostenlose Weiternutzung der bereits zugewiesenen erweiterten Außenanlagen zuzüglich einer entsprechenden Überdachung über die kalte Jahreszeit hinweg gewährleistet werden kann.

Nach dem Lockdown Mitte März hatte die Stadt Viersen den Wirten zunächst die Terrassengebühren für die Zeit der Zwangsschließung erlassen; im Mai entschied der Stadtrat, den rund 30 Wirten die Gebühren fürs gesamte Jahr zu erstatten – und den Gastwirten die Möglichkeit zu geben, ihre Außenflächen zu vergrößern – wo dies machbar war. Auch Viersener Einzelhändler brauchten keine Gebühren fürs Aufstellen von Werbeschildern im öffentlichen Raum bezahlen.

„Durch die Corona-Pandemie sind sämtliche Gastronomen dieser Stadt stark finanziell gebeutelt und zu einem großen Teil auch in ihrer Existenz bedroht“, so CDU-Fraktionsvorsitzende Stephan Sillekens. „Die Erweiterung der Außenanlagen und der Erlass der Nutzungskosten für diesen Sommer haben geholfen, dass die meisten Gastronomie-Betriebe zumindest über die Sommermonate gekommen sind.“

Allerdings drohe im anstehenden Winter eine gehäufte Schließung von Restaurants und Bars, da die Menschen durch die wieder ansteigenden Corona-Zahlen verunsichert seien und das Aufsuchen von Gastronomie in geschlossenen Räumen zumeist vermieden, so dass erneut erhebliche Umsatzeinbußen für die Gastronomie drohten. CDU-Ratsfrau Simone Gartz ergänzt: „Wenn der Gastronomie ermöglicht werden würde, die bereits zugewiesenen vergrößerten Außenbereiche auch über den Winter kostenlos weiternutzen zu können und zusätzlich die Möglichkeit besteht, diese Außenbereiche zumindest mit Pavillons oder ähnlichem zu überdachen und mit Wärmestrahlern zu versehen, so wäre den Menschen die Hemmschwelle genommen, geschlossene Räumlichkeiten aufsuchen zu müssen.“ Zudem stünden den Gastronomen auch unter Corona-Bedingungen zusätzliche Plätze zur Verfügung, die diese benötigen, damit die Abstandsregeln weiter eingehalten werden können, ohne dass dies automatisch zu Umsatzeinbußen führt. Sillekens: „So hätte die Gastronomie in Viersen eine Chance, trotz der bestehenden Einschränkungen den Winter zu überstehen und uns erhalten zu bleiben.“

Ein hoher Kostenfaktor war die Außengastronomie für die Viersener Wirte in der Vergangenheit nicht – die Terrassengebühr in der Kreisstadt zählt zu den niedrigsten in Nordrhein-Westfalen. Allerdings betonten viele Viersener Wirte, wie wichtig die Erweiterung der Außenfläche für den Geschäftsbetrieb ist – weil sie in ihren Restaurants die Zahl der Sitzplätze reduzieren mussten, um die Abstandsregeln einzuhalten. Dennoch rechnen sie für 2020 mit Umsatzeinbußen zwischen 20 und 40 Prozent.

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