Bündnis für Familie: Generationenhaus statt Kino

Berufsberatung und Vernetzung junger und älterer Menschen sollen Priorität haben.

Viersen. Der Auftakt zur Gründung des Lokalen Bündnisses für Familien gelang am Samstag zwischen Stadthaus und Forum, wo sich gut 100 Familien einbinden ließen in Workshops, Ausstellungen und zahlreiche spielerische Aktivitäten.

Die Bündelung der Kräfte war rasch ein zentrales Thema, aber auch die Erkenntnis, dass die Stadt nicht alles alleine schultern kann und darf. Das zentrale Thema des Tages, welches sich auch durch die angebotenen Workshops mit Themen wie Familie und Erziehung, Miteinander der Generationen,Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder Familienfreundliches Lebensumfeld zog, war die Vernetzung, die "Rädchen miteinander in der Stadt verbinden", wie es Bürgermeister Günter Thönnessen im Forum formulierte. Die Forderung des Bürgermeisters: "Egoismen müssen vor der Vernunft zurückstehen."

Der 15-jährige Philipp, der in die Präsentation aus den Workshops am Ende des Tages mit eingebunden war, brachte viele der Themen abschließend mit einem Satz auf den Punkt: "Die heutigen Erwachsenen waren auch mal Kinder und Jugendliche." Er forderte eine "Verständniskampagne" für die spielenden Kinder und sah einen Mangel an Bolzplätzen in der Stadt. Von ihm wie auch aus anderen Arbeitskreisen gab es Kritik am System der jetzigen Berufsberatung. Die Jugend möchte, so erklärte der Teenager, "Berufe verstärkt vor Ort kennenlernen".

Immer wieder ein Thema, wenn es um Familien geht, ist die Forderung nach der Betreuung der unter Dreijährigen und nach flexibleren Öffnungszeiten der Tagesstätten. Außerdem wurden Forderungen laut, dass jeder Schultyp die Ganztagsschule anbieten solle.

Die Kompetenzbörse für Jung und Alt sowie ein Mehrgenerationenhaus zählten ebenfalls zu den vorgebrachten Forderungen. Volker Lamertz hatte in seinem Arbeitskreis "Familienfreundliches Umfeld" erlebt, dass auch Betreuungsangebote für Alleinlebende und Verwahrloste gefordert wurden. Auch, und das mit Nachdruck wurde der Wunsch nach einer Beratungsfibel für die Bürger geäußert.

Das Elterntraining für bildungsferne Familien stand ebenso im Forderungskatalog wie die Integrations- und Freizeitangebote für behinderte Kinder.

Die Marktchancen für ein Kino in Viersen bezeichnete Thönnessen als "eher schlecht". Er versprach jedoch, sich für eine besondere Busverbindung für Diskobesucher einzusetzen.

Beigeordneter Paul Schrömbges stellte fest, dass er mit dem Besuch und den Vorschlägen zufrieden sein könne, denn man dürfe die Erwartungshaltung zu Beginn nicht zu hoch ansetzen.

Fazit des Bürgermeisters Nach Ansicht von Bürgermeister Günter Thönnessen ist die Vernetzung ein zentrales Anliegen und Thema der Jugend und Familien. Er erklärte die Familien als "Investition für die Zukunft". Thönnessen sieht viele Angebote in der Stadt, stellte jedoch ebenso fest: " Wir können noch besser werden." Das Lokale Bündnis für Familien sah der Bürgermeister als " riesengroße Aufgabe". Diejenigen, die mitmachen möchten, können eine Karte an die Stadt senden und mitteilen, dass sie mitmachen möchten. Weitere Infos bei der Stadt gibt es unter der Rufnummer: 02162/ 101775 oder 101 765.

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