Buch spürt Hexenwahn im alten Süchteln nach

Heinz Prost hat sich auf die Suche nach Legenden und Sagen aus seiner Umgebung gemacht.

Süchteln. Der gebürtige Recklinghausener Heinz Prost, 70 Jahre alt, lebt seit 1958 in Süchteln. Und ganz sicher weiß er mehr über seine "zweite Heimat", als so mancher gebürtiger Süchtelner. Am Mittwoch hat der frühere Leiter der Krankenpflegeschule in der Landesklinik sein inzwischen sechstes Buch über den Stadtteil vorgestellt: "Legenden und Sagen aus der alten Stadt Süchteln".

Für das 60 Seiten umfassende "Prost-Werk" war der Autor und Herausgeber in ganz Süchteln unterwegs, hat in Archiven gewühlt, sich bei Landwirten erkundigt oder beim Kaffeekränzchen älterer Damen im Café Franken an der Hochstraße ganz genau zugehört. "Eigentlich geht vieles verloren, bezogen auf die Heimat", beklagt Prost. Mit seinen Büchern will er dieser Entwicklung entgegensteuern.

Akribisch hat Heinz Prost gesucht und vieles gefunden. Er hat sich unter anderem mit dem Hexenwahn beschäftigt, aber auch mit der Landschaft rund um Süchteln. Das Bild einer Klasse der alten Schule Hagenbroich von 1934 war für ihn "wie ein Sechser im Lotto". Denn: Schulleiter und Heimatfreund Josef Deilmann hatte die gesamte Süchtelner Legenden- und Sagenwelt durch die Schüler in prächtigen Kostümen darstellen lassen.

Seine Lieblingsgeschichte im Buch ist die über Johannes Stefes aus Süchteln, der 1729 verstarb. Man fand seine Leiche einen Tag nach seinem Tod. Hund und Pferd hielten da noch immer die Totenwache, heißt es. Ein Gedenkkreuz nahe der Irmgardiskapelle erinnert noch an ihn. "Sagen und Legenden sind etwas ganz Besonderes", sagt der Mann, der ihnen nachgespürt hat.

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