Freizeit in Brüggen Besucher-Boom im Tierpark

Brüggen. · Sieben Wochen war der Natur- und Tierpark geschlossen. Doch jetzt sorgt die Corona-Krise für einen regelrechten Besucher-Ansturm: Viele Familien verzichten derzeit auf Reisen zu entfernten Zielen und machen stattdessen Ausflüge in der Heimat.

 Nicole Götzen beobachtet Mann und Kind beim Spielen.

Nicole Götzen beobachtet Mann und Kind beim Spielen.

Foto: Daniela Buschkamp

Der Natur- und Tierpark in Brüggen-Bracht erlebt eine überaus starke Saison und das, obwohl die Einrichtung sieben Wochen komplett geschlossen war. Die Corona-Pandemie war dafür verantwortlich – und kurioserweise sorgt sie jetzt für die zahlreichen Besucher. „Wir sind mehr als zufrieden“, sagt Helga Kerren von der Betreiber-Familie. An Sonntagen seien oft mehr als tausend Menschen dort, darunter viele Niederländer, Stammgäste oder auch Familien mit Kindern. „Die Familien gleichen den Ausfall durch Besuche von Schulkassen und Kita-Gruppen aus, die noch nicht möglich sind“, sagt Kerren.

Zu den Familien gehört auch Nicole Görtzen. „Ich habe schon als Kind hier gespielt“, sagt die 37-jährige Erkelenzerin. Schon lange habe sie mit ihrer insgesamt fünfköpfigen Familie eine Jahreskarte; auch an diesem Sommertag ist sie mit ihrem Mann und dem jüngsten Kind da. Es ist einfach wunderschön hier“, sagt die Mutter. Für Tagestouren in der Umgebung statt für eine Urlaubsreise hat sich auch Chantal Faber wegen der Corona-Krise entschieden. Nun toben Sohn Nuncio und Tochter Sofia über den Spielplatz. Auf der weitläufigen, teils schattigen Fläche spielen Kinder jeden Alters, ihre erwachsenen Begleiter sitzen auf Bänken, unterhalten sich.

Die Ferienspiele
mussten abgesagt werden

„Eigentlich bieten wir in den Ferien regelmäßig Ferienspiele für 18 Kinder an“, sagt Helga Kerren. Aber wegen der Schutzverordnung habe man auf das zusätzliche Angebot verzichtet. Unterhaltungsmöglichkeiten gibt es zahlreiche: Beliebt ist die Eisenbahn, die jetzt aber nur mit halber Kapazität fährt. „Am Bahnhof achten wir darauf, dass die Wartenden nicht zu dicht zusammen stehen“, sagt Stephan Kerren. Nicht alle Besucher seien einsichtig bei der Beachtung der Corona-Regeln. „Wir versuchen, die Gäste nicht zu belehren – sondern zu überzeugen“, sagt das Betreiber-Ehepaar. So gelte in geschlossenen Räume eine Maskenpflicht, Fahrgeschäfte werden nach jeder Fahrt desinfiziert, das Team achte darauf, dass sich keine größere Gruppen ohne Sicherheitsabstand bilden. „Wir haben auch die Zahl der Grillplätze beschränkt“, sagt Stephan Kerren.

Alpakas, Erdmännchen und die Kamele mit ihrem Nachwuchs zählen zurzeit zu den Publikumslieblingen. Vor dem Gehege der Erdmännchen ist immer Betrieb: Die Besucher betrachten die possierlichen Savannentiere etwa beim Sonnen. Allerdings haben sie starke Konkurrenz bekommen: Nebenan sind sechs Mangusten eingezogen. Und die sorgen für richtig Wirbel. Ähnlich wie die Erdmännchen sind sie in der Savanne beheimatet, leben in Rudeln und haben ein ausgeprägtes Sozial- und Gruppenverhalten. Und sie sind überaus aktiv. Selten, dass mal ein Tier ruhig auf Steinen hockt. Ständig flitzen sie umher, verschwinden im Bau, essen etwas und rennen weiter. Auf die fünf jungen Korsak-Füchse werden die Besucher demnächst für kurze Zeit verzichten müssen: Die vier Weibchen und das fünfte Tier, dessen Geschlecht noch unbekannt ist, müssen beim Tierarzt geimpft werden.

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