Benefiz-Turnier für Opfer der Bluttat in Schwalmtal

Krefelder organisiert am Samstag ein Eishockey-Spiel für Halbwaise.

Krefeld. An den 18. August 2009 kann sich Wolfgang Hüskes genau erinnern. Am Abend schaute der Krefelder eine lokale Nachrichtensendung. "Als der Bericht über die schreckliche Tat in Schwalmtal anfing, habe ich zu meiner Frau gesagt: Da will ich überhaupt nichts von hören." Er wechselte den Sender. "Ich konnte ja nicht wissen, dass mein Freund eines der Opfer war", sagt Hüskes.

Und auch die Gerichtsverhandlung gegen den Rentner, der bereits zugegeben hat, im vergangenen Sommer drei Menschen erschossen und einen Mann schwer verletzt zu haben, verfolgt er nur am Rande. " Für mich ist jetzt nur noch wichtig, dass der Täter seine gerechte Strafe bekommt. Ich muss nicht auch noch das Letzte erfahren."

Während das Strafmaß Sache der Justiz ist, möchte Hüskes mit einem Team weiterer Helfer etwas für die kleine Tochter seines getöteten Freundes tun, die plötzlich Halbwaise wurde. Als Vorsitzender des Ehemaligenvereins des Krefelder Fichte-Gymnasiums hat er ein Benefiz-Eishockeyturnier organisiert, das den Namen des Opfers trägt: Jens Kunkel-Gedächtnisturnier 2010.

Kunkel war Mitglied des Ehemaligenvereins, in den vergangenen sechs Jahren dessen Schriftführer. Bereits im Frühjahr - vor der Amoktat - war die Idee geboren, ein Eishockeyturnier zu organisieren. Damals hätte es eine Art Nostalgieturnier werden sollen. Im August habe man dann beschlossen, das Turnier zugunsten der jetzt zweijährigen Tochter zu veranstalten.

Und so spielen am Samstag, 13. März, sechs Hobbymannschaften in der Rheinlandhalle Krefeld gegeneinander. "Wir haben uns umgehört und neben Sponsoren die SWK Lightnings und die Police Penguins Krefeld gewinnen können." Vom Fichte-Gymnasium spielt die Schulmannschaft mit, außerdem drei Teams vom Ehemaligenverein.

Leiten wird die Begegnungen Richard Schütz, Deutschlands bekanntester DEL-Schiedsrichter. "Jede Mannschaft wird 75 bis 100Minuten auf dem Eis sein. Das kann sich sehen lassen", sagt Hüskes. Außerdem wird es für die Besucher einen Imbissstand geben.

Der komplette Reinerlös des Turniers kommt der kleinen Tochter des Opfers zugute. "Freunde des jungen Ehepaares hatten schon bei der Beerdigung gesagt: Was sollen Kränze, wir legen das Geld zurück fürs Kind, zum Beispiel für die Ausbildung", erinnert sich Wolfgang Hüskes. So wolle man das Geld für das Wohl des Kindes ebenfalls anlegen. "Wir hoffen jedenfalls, dass wir auch mit Hilfe vieler Besucher einen schönen Batzen Geld für die Kleine zusammen bekommen."

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