Ausstellung des Frauenforums: Im Alter droht Armut

Eine Ausstellung des Frauenforums macht auf das Thema Altersarmut bei Frauen aufmerksam.

Ausstellung des Frauenforums: Im Alter droht Armut
Foto: Treffer

Viersen. Es ist ein Thema, über das viele Frauen nicht gerne nachdenken möchten. Wie wird es später einmal mit der Rente aussehen? Dass gerade Frauen von der Problematik Altersarmut betroffen sind, beweisen die Zahlen. Laut Bericht der Bundesregierung lag eine durchschnittliche gesetzliche Rente 2012 bei 563,20 Euro. Das sind 57 Prozent dessen, was Männer erhalten.

Vor diesem Hintergrund hat sich das Viersener Frauenforum anlässlich des Internationalen Frauentages des Themas angenommen. Unter dem Titel „Frauenfalle Altersarmut oder die betrogene Frauengeneration“ ist eine Veranstaltungsreihe entstanden, die jetzt mit einer Ausstellung und einem Vortrag über Armutsfallen für Frauen im Stadthaus startete. Acht Künstlerinnen nahmen sich des Themas Altersarmut an.

„Es können die unterschiedlichsten Wege sein, die in eine Altersarmut bei Frauen führen. Die Fallstricke haben viele Gesichter“, sagte die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Viersen, Bettina Gläser-Kurth, bei der Eröffnung vor vollem Haus. Wie diese Fallstricke aussehen und wo Frauen ansetzen können, um dem entgegen zu wirken, zeigte Martina Pophal-Albig in ihrem Referat auf. Die Unternehmensberaterin aus Monheim betonte, dass auch Frauen, die sich gut abgesichert fühlen, in die Altersarmutsfalle tappen können. „Frauen müssen lernen, für sich zu sorgen, nicht nur für andere“, lautete ihr Tenor. Sie empfahl das Internetportal www.infonetz-altersvorsorge.de, bei dem Frauen Schritt für Schritt die finanzielle Zukunft planen können, als auch die vom Bundesministerium herausgegebene Broschüre „Rentenratgeber für Frauen“.

Großes Interesse rief die Ausstellung hervor, die neben Gemälden auch Skulpturen, Installationen, Fotos und Collagen zeigte. Eine überdimensionale Quittung zog dabei die Blicke schon beim Eintritt ins Stadthaus auf sich. Das Werk der Viersenerin Andrea Vogt hing von der ersten Etage herab und listete die Arbeit einer Frau auf. Angefangen von 40 Jahren als Putzfrau bis hin zu zehn Jahren als Kindermädchen und fünf Jahren als Seelsorgerin. Der Stundenlohn einschließlich Überstunden und Nachtzulage belief sich auf Null Euro. Am Ende der Quittung folgten die Worte: „Vielen Dank für dein Engagement“.

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