Aufforsten in Süchteln Die Wiederaufforstung beginnt

Süchteln. · Die Süchtelner Höhen erhalten 60 000 Bäume und Pflanzen in den nächsten drei Jahren. Zum Auftakt kann jeder mit anpacken.

 Viele Bäume fielen dem Sturmtief Friederike Anfang 2018 auf den Süchtelner Höhen zum Opfer – auch im Kletterwald. Die nächste Saison beginnt dort im April.

Viele Bäume fielen dem Sturmtief Friederike Anfang 2018 auf den Süchtelner Höhen zum Opfer – auch im Kletterwald. Die nächste Saison beginnt dort im April.

Foto: Nadine Fischer

Vor fast genau einem Jahr hat Sturmtief Friederike Schneisen der Verwüstung in die Wälder auf den Süchtelner Höhen geschlagen. Jetzt beginnen die Mitarbeiter der Städtischen Betriebe langsam mit der Wiederaufforstung. Für Samstag, 26. Januar, laden sie zum offiziellen Start außerdem Waldbesucher ein, selbst zum Spaten zu greifen und Bäume zu pflanzen. Stadtförster Rainer Kammann und sein Team beantworten auch Fragen rund um die Aktion.

Zuerst Friederike, dann lang anhaltende Trockenheit und massiver Borkenkäferbefall: „2018 war kein gutes Jahr für den Wald auf den Süchtelner Höhen“, sagt Stadtsprecher Frank Schliffke. Eine abschließende Schadensbilanz hat die Stadt noch nicht veröffentlicht. Im September meldete Schliffke einen Zwischenstand für das gesamte Stadtgebiet: 3000 Festmeter Holz fielen dem Sturm zum Opfer. Die Schäden durch den Borkenkäfer hatten bis dahin 800 Festmeter erreicht, dabei waren vor allem Fichten betroffen. Im August waren kurzfristig rund 200 Bäume wegen starken Borkenkäferbefalls gefällt worden.

Wiederaufforstung kostet
rund 250 000 Euro

Bis September war bereits mehr als das Doppelte der Menge Holz erreicht, die in einem normalen Jahr aus den Wäldern in Verantwortung der Stadt entnommen wird. Bereits im vergangenen Februar hatte Stadtförster Kammanns geschätzt, für die Wiederaufforstung würden 60 000 bis 80 000 Forstpflanzen benötigt. Dafür fielen rund 250 000 Euro an.

Bis auf den Süchtelner Höhen alles wieder aufgeforstet ist, werden nach den Schätzungen der Stadt drei Jahre vergehen. Kammann und seine Mitarbeiter wollen in dieser Zeit 60 000 Forstpflanzen setzen – 20 000 pro Jahr. „Gepflanzt werden heimische Baumarten wie Buche, Eiche, Linde und Hainbuche“, erläutert Schliffke: „Darüber hinaus werden Baumarten in die Kulturen eingemischt, die dem Klimawandel besser standhalten. Dazu gehören beispielsweise Baumhasel, Lindenblättrige Birke, Esskastanie und verschiedene Nadelbäume.“ Die ersten 20 000 Pflanzen seien jetzt angeliefert worden. „Zum Start der Wiederaufforstung laden die Städtischen Betriebe alle Menschen ein, die gern dabei sein wollen.“

Die Teilnehmer können entweder selbst Löcher graben und Bäume setzen oder auf vorbereitete Pflanzstellen zurückgreifen. „Die Aktion ist ausdrücklich auch für Kinder geeignet“, betont Schliffke. Startpunkt für die Teilnehmer ist am 26. Januar um 10 Uhr auf dem Parkplatz vor dem Kletterwald. Von dort geht die Gruppe in das ehemalige Schwarzwildgehege. „Dort werden vorrangig Roteichen gepflanzt“, sagt Schliffke. Denn die Eicheln könnten Wildschweinen als Futter dienen – falls sie sich wieder ansiedelten. Friederike hatte die Zäune des Geheges auf einer Länge von rund einem Kilometer beschädigt, die Tiere verließen das Gebiet.

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