Amtsleitung Die neue Spitze im Kreis-Gesundheitsamt

Kreis Viersen · Dr. Barbara Nieters wird ab Mai Amtsleiterin beim Kreis Viersen. Die Medizinerin, eine gebürtige Viersenerin, beendet die viermonatige Vakanz.

 Dr. Barbara Nieters (53) leitet ab Mai das Gesundheitsamt des Kreises Viersen. Sie ist gebürtige Viersenerin.   

Dr. Barbara Nieters (53) leitet ab Mai das Gesundheitsamt des Kreises Viersen. Sie ist gebürtige Viersenerin.   

Foto: Reemen

Als Volleyballerin kennt sie das Mannschaftsspiel. Aber diese Teamplayerin macht schon nach wenigen Vorstellungsminuten klar: Sie hat das Zeug zum Kapitän einer Mannschaft. Ihre strategischen, motivierenden und steuernden Qualitäten will sie ab Mai auf einem neuen beruflichen Spielfeld beweisen: Dr. Barbara Nieters, 53, gebürtige Viersenerin, kehrt Ende April als städtische Medizinaldirektorin der Duisburger Verwaltung den Rücken und übernimmt die Leitung des Gesundheitsamtes des Kreises Viersen.

Im Kreishaus ist man ebenso erleichtert wie zufrieden, personell und fachlich diesen Anstellungsvertrag unter Dach und Fach bekommen zu haben. Landrat Andreas Coenen: „Sie ist genau die Richtige für diese Stelle.“ Und dass sie auch als eine Expertin auf dem Gebiet der Infektiologie ausgewiesen ist, lässt Coenen zuversichtlich sein, mit ihr gemeinsam die Herausforderungen der Corona-Pandemie zu bestehen.

Krisenstabsleiter Thomas Heil wird Nieters ab dem 4. Mai im Stab mit am Tisch sitzen haben.

Die „Papierform“ imponiert: Nieters arbeitete nach ihrem in Düsseldorf absolvierten Medizinstudium als Assistenzärztin in einem Kreiskrankenhaus in Thüringen, anschließend in einer chirurgischen Gemeinschaftspraxis in Düsseldorf, wechselte danach in die Bundeswehrverwaltung, wo sie unter anderem den Ärztlichen Dienst im Rahmen der Umstellung auf die digitale Aktenführung in der EDV und im Aufbau eines Datenpools schulte.

Erfahrungen in einer Kreis-Behörde sammelte die Fachärztin für Öffentliches Gesundheitswesen zwischen 2008 und 2013 im Sachgebiet Gesundheitsaufsicht/-schutz beim Kreis Kleve. In jener Zeit erwarb sie das Ärztekammer-Zertifikat „Umweltmedizinische Beratung“. Danach wechselte Dr. Nieters nach Duisburg, ehe sie sich auf die Ausschreibung ihres Heimatkreises bewarb.

Auf der Suche nach neuen Herausforderungen

„Medizin“, erzählt sie, habe sie „schon als kleines Kind fasziniert“, obwohl es familiär keine direkten Vorbilder gab. „Da wurden Teddys verbunden und Mückenstiche versorgt“, sagt Nieters und lacht. „Ich brauche Action, mag die Herausforderung.“ Auch oder vor allem beim Thema Corona, weil die Pandemie in ihren Wellenbewegungen nicht planbar sie.

Aber ihr Tätigkeitsgebiet beschränkt sich nicht auf das Virus, auch wenn seine Auswirkungen zurzeit alle anderen Themen zu überlagern scheinen. Nieters: „Mich fasziniert an der Tätigkeit im Gesundheitsamt auch die Aufsichts- und Beratungsfunktion in vielen Bereichen.“ Gerade da könne man in einer Verwaltung viel für die Menschen bewegen.

Das Themenspektrum des Gesundheitsamtes reicht von A wie Aidsberatung, amtsärztliche Untersuchungen, Apotheken und Arzneimittelüberwachung, S wie Schuleingangsuntersuchungen, Schutzimpfungen für Kinder, Schwimmbäder und Badegewässer bis hin zu U wie Umwelthygiene.

Zurzeit macht sich Dr. Barbara Nieters in Gesprächen mit der stellvertretrenden Leiterin des Amts, Dr. Birgit Bornhofen, ein Bild über laufende Projekte. Beide bilden künftig eine weibliche Doppelspitze im Gesundheitsamt.

Nur noch namentlich steht eine dritte weibliche Spitzenkraft im Organigramm des Dezernats II für Soziales, Gesundheit und Arbeit: Landrat Andreas Coenen hatte Anfang April Dezernentin Katharina Esser von ihre Aufgaben entbunden. Öffentlich äußert er sich wie gehabt zu der Abberufung: „Kein Kommentar.“

Nicht unkommentiert aber lässt er die Leistung der Mitarbeiter im Gesundheitsamt (siehe auch Infokasten): „Das hat die Stellung bisher excellent gehalten.“

Mit „genug Ideen“ im Gepäck will Barbara Nieters die Mitglieder ihres neuen Teams bald einzeln kennenlernen: „Eine Konferenz ist ja zurzeit ebenso wenig möglich wie ein Ausstand in Duisburg.“ Sie gehe dort bei aller Vorfreude auf Viersen mit einem weinenden Auge. Hinter sich lässt sie übrigens eine Aufgabe, die sie im Kreis nicht vorfinden wird: „hafenärztliche Tätigkeiten“. Als neue Kapitänin hat sie die Kompetenz aber dabei.

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