Verwaltung will Realschule an der Josefskirche schließen

Es sollen ab sofort keine neuen Schüler mehr aufgenommen werden. Die Entscheidung könnte schon am 25. September fallen.

Verwaltung will Realschule an der Josefskirche schließen
Foto: Busch

Viersen. Die Realschule an der Josefskirche soll keine neuen Schüler mehr aufnehmen dürfen und spätestens bis zum Schuljahr 2019/20 auslaufen müssen. Das empfiehlt Schuldezernent Paul Schrömbges den Politikern im Stadtrat und drückt dabei aufs Tempo: Für den 11. September ist ein Beratungsgespräch zur Schulschließung bei der Bezirksregierung terminiert, am 25. September soll der Schulausschuss zu einer Sondersitzung zusammenkommen, um die mittelfristige Schulschließung zu empfehlen, am 26. September könnte der Stadtrat dann Fakten schaffen. Dabei wird die geplante Schulschließung in der kommenden Woche überhaupt erstmals öffentlich im politischen Raum diskutiert. das Thema steht im Schulausschuss auf der Tagesordnung.

Für die Verwendung des Schulgebäudes hat die Schulverwaltung ebenfalls bereits einen Plan: „Die Räumlichkeiten der Schule bieten ideale Voraussetzungen für den zweiten Teilstandort der Primus-Schule“, sagt Schrömbges. Der sollte nach der ursprünglichen Planung ab 2020 eigentlich im Gebäude der Overbergschule an der Brabanter Straße untergebracht werden; allerdings sieht der Kreis Viersen weiterhin Bedarf dort für seine Förderschule.

Die Stimmung unter der Lehrerschaft der Realschule ist schlecht, die Vorsitzende des Fördervereins fühlt sich überfahren. Heidemarie Martens-Pitz: „Das ist nicht okay, dass die Eltern so außen vorgelassen werden.“ Eine Tochter von Martens-Pitz besucht aktuell die Realschule, ein Sohn hat sie bereits absolviert. „Eine Schließung wäre Mist. Viele Lehrer dort kümmern sich sehr gut um die Schüler.“ Weshalb Martens-Pitz ihre Tochter, die ursprünglich an der Gesamtschule angemeldet war, lieber zur Realschule schickte.

Bereits im Juni informierte Schrömbges die Fraktionsvorsitzenden von seinem Plan. „Im Idealfall haben wir vor Beginn der Grundschulanmeldungen im Oktober einen Beschluss, spätestens Anfang 2018 aber muss die Entscheidung stehen“, sagt er. Hintergrund: Ab 2020 braucht die Primus-Schule einen zweiten Standort. Sollte gebaut werden müssen, würde bei einem späteren Beschluss die Zeit knapp. Neben der Gebäude-Suche für den Zweitstandort der Primus-Schule machen auch die sinkenden Schülerzahlen Änderungen am Schulentwicklungsplan erforderlich.

Alternativen zur Realschulschließung nennt das Schuldezernat auch, rät aber davon ab: die Errichtung einer zweiten Gesamtschule (dafür müssten laut Verwaltung die Hauptschule Süchteln, beide Realschulen sowie das Clara-Schumann-Gymnasium geschlossen werden), die Schließung des Clara-Schumann-Gymnasiums, die Schließung der Hauptschule Süd.

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