Bei den Schulen, berichtete Ralf Holtschneider im Kreis-Kulturausschuss, gebe es schon zum Beispiel ein Schulmusikzentrum in Willich am St. Bernhard Gymnasium. „Es fehlen noch solche Zentren in Tönisvorst, Grefrath und Brüggen. Vielleicht schaffen wir dies bis Mitte 2013.“

Trotz sinkender Zuschüsse will die Kreismusikschule weiterhin ihre Bildungsangebote ausbauen. Ein Grundschul-Projekt von vielen ist das Musikabenteuer „Kinder trommeln“, an dem sich in diesem Schuljahr 13 Grundschulen mit 26 Klassen beteiligen. Ab dem nächsten Schuljahr wird die Musikschule hierzu spezielle Rahmenlehrpläne herausgeben.

Wie wichtig diese frühmusische Erziehung für die Jüngsten sein kann, machte Professor Stephan Froleyks (50) von der Universität Münster deutlich. Froleyks ist Komponist und Erfinder vieler neuartiger Schlaginstrumente. „Durch die einfachen Instrumente lernen die Kinder am besten, einen Rhythmus zu entwickeln und dabei auch durch die Bewegung ihren Körper kennenzulernen“, sagte der Künstler. Dank des Engagements der Kreismusikschule habe sich Viersen zu einem „Schlagzeug-Schwerpunktzentrum“ entwickelt.

Schulrätin Rosemarie Voßen berichtete von erstaunlichen Entwicklungen, die vor allem „verhaltenskreative“ Kinder durch das Musizieren gemacht hätten.

Der gebürtige Schwalmtaler Christoph Louven, Professor an der Universität Osnabrück, will mit seinem Team herausfinden, ob sich Kinder, die auf einfachen und für sie fremden Instrumente spielen, empfänglicher für fremde Musikstile werden und ob sie dadurch gegenüber nicht musizierenden Kindern auch grundsätzlich toleranter oder neugieriger sind. Sein Team wird daher in den nächsten Wochen mit Fragebögen Grundschulen im Kreis Viersen besuchen.

Fraktionsübergreifend wurde die Arbeit der Kreismusikschule im Kulturausschuss gelobt.