Verkehr im Kempener Westen „Tempo 30 – und zwar sofort“

Kempen · Anwohner von Oedter Straße, Birken- und Berliner Allee erhöhen den Druck auf die Stadt. Zudem gibt es einen CDU-Antrag.

 Erst ab Birkenallee gilt derzeit ein Durchfahrverbot für Lkw. Die Anwohner fordern nun ein entsprechendes Schild am Außenring.

Erst ab Birkenallee gilt derzeit ein Durchfahrverbot für Lkw. Die Anwohner fordern nun ein entsprechendes Schild am Außenring.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

In elf Monaten ist Kommunalwahl. Um Verbesserungen zu erreichen, ist das ein guter Zeitpunkt. Und so bleiben die Anwohner der Straßen rund um Oedter Straße, Birken- und Berliner Allee am Ball, um Tempo- und Lärmreduzierungen zu erreichen. Die Bürgerinitiative „Lärmschutz K12“ hat nun eine Liste mit kurz- und langfristigen Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Lage an Bürgermeister Volker Rübo (CDU) geschickt. Auch deshalb, weil die Verwaltung seit dem 23. September den Auftrag des Ausschusses für Umwelt, Planung und Klimaschutz (UPK) hat, kurzfristig Maßnahmen zu ergreifen. Langfristig soll dann eine neue Nord-Süd-Achse zwischen Straelener Straße im Norden und Außenring im Süden Entlastung bringen. Diese Variante wird derzeit zur Erschließung des neuen Wohngebietes „Kempener Westen“ favorisiert (die WZ berichtete).

„Belastung ist kaum noch zu ertragen und wird zunehmen“

„Die Belastung durch den Verkehr ist auf dem gesamten Straßenzug jetzt schon kaum zu ertragen und wird noch weiter zunehmen“, schreiben die Anwohner an den Bürgermeister. „Als Sofortmaßnahme ist Tempo 30 auf dem gesamten Straßenzug notwendig, um die Belastung spürbar zu reduzieren und eine Akzeptanz der Anwohner für das neue Baugebiet herzustellen.“

Insbesondere der Schwerlastverkehr ist nach Angaben der Initiative schon seit Jahren eine große Belastung. „Der Straßenzug wird von Lkw als Abkürzung benutzt, obwohl die Durchfahrt durch die Birkenallee wegen der engen Fahrbahn verboten ist“, so die Anwohner. Allerdings würden die Lkw-Fahrer erst nach einem guten Kilometer Fahrt auf über die Oedter Straße erkennen, dass sie nicht weiter dürfen. Erst dann gebe es ein Schild. Die Anwohner fordern nun ein Lkw-Verbot für den gesamten Straßenzug. „Die Schilder gehören bereits auf den Außenring bzw. die Straelener Straße. Die Lkw müssen den Außenring benutzen, dafür ist er für viel Geld gebaut worden!“

Die Anwohner haben elf Problemstellen zwischen Außenring im Süden und Straelener Straße im Norden erkannt. Für diese listen sie im Brief an Rübo auf, welche sofortigen und später langfristigen Lösungen infrage kommen. Zu den kurzfristigen Maßnahmen gehören unter anderem das Aufmalen der Tempo-Zahl 30 auf die Fahrbahn und mehrere Querungshilfen für Radfahrer und Fußgänger. So fordert die Initiative für den Bereich zwischen Schwimmbad und Luise-von-Duesberg-Gymnasium an der Berliner Allee einen Zebrastreifen. Langfristig sollen mehrere Bereiche als Fahrradstraßen deklariert werden. Dazu wird derzeit auch im Rahmen des neuen Radverkehrskonzeptes beraten.

Die Forderungen der Initiative sind größtenteils nicht neu. Bereits vor etwa anderthalb Jahren gingen die Anwohner an die Öffentlichkeit und hatten auch einen Termin im Rathaus. Eine Reaktion mit greifbaren Ergebnissen gab es bis Ende September nicht aus der Verwaltung. Nun liegt allerdings der Beschluss der Politik vor, dass gehandelt werden müsse.

In der vergangenen Woche erhöhte die CDU-Fraktion mit einem Antrag für den Bereich Oedter Straße, Birken- und Berliner Allee den Druck. Schon in der nächsten Sitzung des zuständigen Ordnungsausschusses am 18. November soll ein Antrag, der für den Straßenzug im Kempener Westen Tempo 30 und ein Durchfahrverbot für Lkw vorsieht, beraten und beschlossen werden. Die Christdemokraten fordern zudem zwei zusätzliche Fußgängerüberwege, einen auf der Oedter Straße in Höhe der Querung Lindenweg/Königsberger Straße, den anderen auf der Berliner Allee in Höhe des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums.

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