Urnengarten auf dem Friedhof Löh feierlich eingeweiht

Zur offiziellen Eröffnung kamen 50 Gäste. Die vier beteiligten Gärtnereien stellten das Konzept vor und beantworteten Fragen.

Urnengarten auf dem Friedhof Löh feierlich eingeweiht
Foto: Jörg Knappe

Viersen. Einen Memoriam-Garten haben vier Gärtner in Viersen mit dem Urnengarten auf dem Friedhof Löh geschaffen — ein Ort zum Gedenken und zur Erinnerung an Verstorbene. Den wunderschönen, mit verschiedenen Blumen gestalteten Garten als Teil dieses Friedhofes weihten sie jetzt feierlich ein. „An diesem friedlichen Ort wird kein Verstorbener anonym beigesetzt“, sagte Michaela Therés vom Blumenhaus Schmitz im Rintgen. Der Urnengarten soll eine Ergänzung zur traditionellen Sargbestattung sein, die auch in Viersen immer weniger Menschen wählen.

Für jeden Verstorbenen, dessen Urne in dem Garten beigesetzt wird, gibt es eine Liegeplatte oder einen Grabstein, jeweils mit Inschrift: Name und Geburts- oder Sterbedatum. Die Angehörigen des Verstorbenen können sich entscheiden zwischen einer Urnenwahlgrabstätte, einer Urnenreihengrabstätte und einer Ruhegemeinschaft. Auch Kolumbariumgefache, eingebettet in Stauden und Gehölze, gehören zum Urnengarten.

Zur Eröffnung kamen rund 50 Interessierte. Sie konnten sich beraten lassen. Und sie hörten gerne Angelique Vootz und Claudia Nölkes zu, die auf ihren Querflöten Stücke von Telemann, Devienne und Quant spielten und dafür herzlichen Beifall erhielten. Pfarrer Roland Klugmann von St. Remigius sagte: „Wir wollen heute einen neuen, einen anderen Ort der Beisetzung einweihen. Die Menschen sollen mit Freude und Wehmut Abschied nehmen können von einem Angehörigen und seinen Lebensplänen. Und dazu brauchen sie immer einen Ort zum Trauern.“ Er bat Gott um seinen Segen für diesen Garten und für alle Verstorbenen.

Dann dankte Michaela Therés im Namen der beteiligten Gärtnereien Bock, Hellekamps, Kempken und Schmitz sowie des Steinmetzbetriebes Kalenborn dem Fachbereich Stadtgrün der Stadt Viersen und hier besonders Norbert Holzweiler für die Unterstützung. Die vier Gärtnereien werden mit Hilfe der Rheinischen Treuhandstelle für Dauergrabpflege die Pflege für alle Urnengräber übernehmen — 25 Jahre lang, denn so lange dauert die Ruhezeit. Die Preise für die gewählte Grabart, die zwischen 1100 und 3950 Euro liegen, sind immer inklusive der Grabpflege.

Zum Schluss der kleinen Feier wies Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) darauf hin, dass sie diesmal nur als Gast dabei sei, denn sie habe den Urnengarten ja bereits den Bürgern vorgestellt. „Der Urnengarten ist ein Beispiel für gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt und den Gärtnern“, stellte sie fest: „Trauer, Wehmut und Erinnerung wirken hier auch optisch.“

Außerdem wies Michaela Therés noch auf die vier „Wunschbäume“ hin. Darin kann jeder, der den neuen Urnengarten besucht, kleine Lebenswünsche auf einer Karte aufhängen.

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