Süchtelner Innenstadt lädt zum Genießen ein

Die „Süchtelner Vielfalt“ lockte mit Spezialitäten aus Frankreich, aber auch mit einer Büchermeile und Kunstwerken.

Süchtelner Innenstadt lädt zum Genießen ein
Foto: Jörg Knappe

Süchteln. Der Henkelkorb von Svenja Dirks läuft fast über. Französische Wildschweinwurst, Baguette, Töpfchen mit verschiedenen Oliven, Leckereien aus der Pâtisserie sowie Ziegen- und Bergkäse sind zu sehen. „Wir sind Frankreich-Liebhaber und der französische Markt ist für uns die Gelegenheit, sich mit Original-Produkten einzudecken. Dafür kommen wir seit Jahren zum Fest nach Süchteln“, berichtet die St. Töniserin.

Der französische Markt auf dem Lindenplatz innerhalb des Stadtfestes „Süchtelner Vielfalt“ wirkt wie ein Magnet. An den verschiedenen Ständen stehen die Kunden Schlange, lassen sich beraten oder kaufen ganz gezielt ein, wenn sie die Produkte schon kennen.

„Wir lieben das dunkle Körnerbrot aus Frankreich. Es ist etwas ganz Besonderes“, schwärmt Lars Schmitz. Am Stand von Agnés Badey sind insbesondere die Nasen im Einsatz. Die Naturseifen ohne Farb- und Konservierungsstoffe duften unter anderem nach Lavendel, Vanille, Rosmarin und Pfirsich. „Da fällt es schwer, sich zu entscheiden“, sagt Erika Mahlke. Etwas ganz anderes haben Eva Duda und Marlies Gommissen an einem der Bücherstände entdeckt, die sich an die Genussmeile anschließen. Die beiden Süchtelnerinnen stehen vor Stichen, die das Süchteln von einst zeigen. „Da ist das alte Stadttor, unter dem die Straßenbahn fuhr. Mein Vater war dort erst Schaffner und später fuhr er die Straßenbahn, bis der Betrieb eingestellt war“, sagt Duda und blickt versonnen auf das Bild. Gommissen erinnert sich indes, dass im Eckhaus am Lindeplatz/Ecke Hochstraße einst das Restaurant Kempkes war und später das Fischgeschäft von Maria Linges.

Eine entspannte, lockere Stimmung hat sich in der gesamten Innenstadt von Süchteln breit gemacht. Besucher genießen frischen Flammkuchen mit einem Gläschen Wein. Rote, blaue und weiße Luftballons, die überall befestigt sind, tanzen im Wind genauso wie die Bänder in den Farben der Trikolore an den Birkenstämmchen. Aufgestellter Lavendel ruft Assoziationen der Lavendelfelder der Provence hervor. Die Figuren wie das Spinnradmädchen der Blumenaktion „Viersen blüht“ begeistern mit ihrer Farbenpracht. Besucher, die gemütlich über den französischen Markt und entlang der Büchermeile schlendern, sowie Kunst und Kultur im Weberhaus genießen. Französische Chansons sind zu hören.

Das Stadtfest „Süchtelner Vielfalt“ ist ein Event mit Flair. Am Stand von Jutta Frings kamen die jüngeren Besucher auf ihre Kosten. Bei der Inhaberin der Anrather Büchertruhe können sie nämlich Papier schöpfen. Matthias ist gerade bei der Arbeit. Der Neunjährige hantiert fachmännisch mit Sieb und Papierschnipseln.

Frings selber ist ebenfalls mit Kunst beschäftigt. Mit Bleistift, Lineal und Schere ausgerüstet rückt sie alten Büchern zu Leibe, die zum Lesen nicht mehr nachgefragt werden. Sie zeichnet an, faltet, schneidet ein und knickt. Wie das Ergebnis aussieht, können die Besucher direkt an ihrem Stand sehen: Halb aufgeklappte Bücher, deren Seiten zusammen Herzen, Ornamente und Namen bilden. Eine Kunst, die auch an einem der Stände im Weberhaus zu sehen ist, das innerhalb des Stadtfestes zu einer großen Kunstmeile mutiert ist. Ob die handbemalten Fliesen von Tamara Borberg, Hanna Langer mit ihren fröhlichen Traumbildern mit Namen oder Uwe Peters mit seinencollagierten Arbeiten — die Kunstpalette zieht sich von klassisch bis modern. Die „Süchtelner Vielfalt“ ist ein Fest für alle Sinne — und das wissen die Besucher zu schätzen.

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