Strecken-Jubiläum wird nur klein gefeiert

Vor 150 Jahren wurde die Strecke zwischen Viersen und Venlo freigegeben. Gefeiert wird nur in Nettetal.

Kreis Viersen. Das Fest hätte schön werden können. Der Kaldenkirchener Axel Witzke unterhält als Eisenbahnfan zahllose Kontakte zu Vereinigungen, die historische Lokomotiven und Waggons auf die Schiene bringen. Nicht nur er war von dem Gedanken beseelt, Züge zwischen Venlo und Viersen, zumindest aber zwischen Kaldenkirchen und Viersen, fahren zu lassen, um das 150-jährige Bestehen der Eisenbahnstrecke in diesem Jahr zu feiern.

Strecken-Jubiläum wird nur klein gefeiert
Foto: Mackenbach

Daraus wird nichts. Nach eher zähen Vorbereitungen wird es wohl nur noch eine kleine Feier der Stadt Nettetal mit bescheidener Venloer Beteiligung geben. In Viersen hielt sich das Interesse sowieso in Grenzen. Anfang des Monats strich der Verwaltungsvorstand das Thema endgültig. Die Politik wurde erst gar nicht konsultiert. Die Empfindsamkeiten in der Kreisstadt in Bahnthemen so groß, dass dort selbst eine Jubiläumsfeier als Ritt auf der Rasierklinge gilt.

In Venlo ist Desiree Feijen mit dem Jubiläum befasst worden. Die „Kabinettschefin“ der Stadt räumte allerdings ein, dass der Beitrag ihrer Stadt auch nur gering ausgefallen wäre. „Wir haben dafür kein Geld übrig. Große Ausgaben hätten wir nicht leisten können“. Entziehen werde sich Venlo dem Bahnfest nicht, das sie allerdings ausschließlich in Nettetal verortet. „Da will man das Jubiläum feiern, wir werden dabei sein“, bekräftigte sie.

Desiree Feijen, Kabinettschefin der Stadt Venlo

Der städtische Wirtschaftsförderer, Dietmar Sagel, bat kürzlich den Bürgerverein Kaldenkirchen um Unterstützung. Es bleibe beim Denkmaltag am 11. September, aber alles werde deutlich kleiner ausfallen als vorher einmal überlegt worden war. „Das wird schon so recht kompliziert. Venlo verstand das Fest als Teil des Lobbyings für die Zweigleisigkeit von Kaldenkirchen bis Dülken.

In Viersen kühlte die ohnehin geringe Begeisterung ab, als das Betriebskonzept der RoCK-Partner bei der Pressekonferenz seinerzeit in Düsseldorf diametral den Interessen der Kreisstadt entgegenstand“, erklärte Sagel.

Berücksichtigt werden müssen außerdem die Aktivitäten von Cabooter Railcargo in Kaldenkirchen. Im September sei mit Fahr- und Verladetätigkeiten auf dem früheren Güterbahnhof zu rechnen. „Bei der 800-Jahr-Feier von Kaldenkirchen stand der gesamte Bahnhof zur Verfügung. Das geht jetzt nicht“, so Sagel. Dem Bürgerverein schlug er vor, gemeinsam zu überlegen, wie ein Erinnerungsfest am 11. September auf verkleinerter Grundlage stattfinden könnte.

Für Dienstag, 12. April, ist um 19.30 Uhr im Bürgerhaus ein Gespräch mit dem Vorstand geplant. Der Bürgerverein ist für Anregungen aus der Bevölkerung dankbar. Eine E-Mail an den Verein genügt.

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