Schüleraustausch: WZ-Praktikant Jan Mathis reist nach Russland

Der 16-Jährige wird ab August zehn Monate lang in dem Land leben und lernen. American Field Service ebnet den Weg dorthin.

Willich/Tönisvorst. Wird’s die Millionenmetropole Moskau? Das malerische St. Petersburg im Norden? Eher ein Städtchen im Süden, am Kaspischen Meer? Oder sogar Sochi, die Olympiastadt an der russischen Riviera? Wohin die Reise geht, weiß Jan Mathis Eckert noch nicht. Aber sicher ist: Der Zehntklässler der Rudolf-Steiner-Schule wird sein elftes Schuljahr nicht in Mönchengladbach, sondern in Russland verbringen.

„Ende August geht's los,“ sagt der Schüler, der zurzeit als Praktikant in der WZ-Lokalredaktion Willich/Tönisvorst mitarbeitet, voller Vorfreude auf neuen Familienanschluss in einem riesigen, fremden Land, auf neue Freunde und viele überwältigende Eindrücke.

„Das wird ein ganz anderes Leben“, sagt der 16-Jährige voraus. Von den überwiegend skeptischen Reaktionen vieler Klassenkameraden lässt er sich überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. „Russland — das Ziel ist eben nicht so normal wie ein Austausch nach Amerika. Da werde ich vieles kennenlernen, was es hier bei uns nicht gibt.“ Dass es je nach Region arktisch kalt werden kann, stört ihn nicht. „Ich mag den Winter.“

Jan Mathis freut sich darauf, sein Russisch, die Sprache, die er als Waldorfschüler seit seinem dritten Schuljahr lernt, zu vertiefen. „Zu Anfang haben wir uns der Sprache spielerisch genähert, mit Liedern, Gedichten, kleinen Theaterstücken.“ Jeder an seiner Schule habe Russisch mindestens bis zum siebten Schuljahr, erzählt Jan Mathis.

Die Idee zu dem Austausch hatte seine Mutter, die viele positive Eindrücken von einer Informationsveranstaltung der Organisation AFS in Mönchengladbach mit nach Hause gebracht hat. Nach einem Auswahlwochenende mit allen AFS-Interessenten aus der Region bekam Jan Mathis grünes Licht von der Organisation. „An diesem Wochenende wurde getestet, ob man teamfähig und offen für Neues ist.“ Danach sollte Jan Mathis sich endgültig für das Land seiner Wahl entscheiden. „Ich hätte auch nach China gehen können, aber Russland stand für mich fest.“

Das freut auch seine Russischlehrerin. Vielleicht, sagt Jan Mathis, werde er sie und Klassenkameraden im Herbst in Russland treffen können. Dann besuchen die Gladbacher ihre russische Partnerschule in Ryazan bei Moskau. Wenn das nicht zu weit von Jan Mathis’ Zielort entfernt ist, steht einem Treffen nichts im Wege. Vielleicht ist aber auch die aktuelle Russisch-Lektüre ein Omen: „Ferien in St. Petersburg“.

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