„Scheich-Behandlung für alle“ gefordert
Der Lobbericher Ralf Schmeink protestiert im Kostüm gegen eine Garagen-Blockade.
Nettetal. Ralf Schmeink aus Lobberich hat ein Problem: Seit etwa einer Woche blockiert eine Baustelle die Zufahrt zu seiner Garage. Weshalb er sich auf ebenso ungewöhnliche wie witzige Weise an die Stadt Nettetal gewandt hat: Im Scheich-Kostüm posiert er als „Ralef bin Heinz“ vor seinem Haus und fordert eine „Scheich-Behandlung für alle“.
Wir erinnern uns: Scheich Mohammed bin Raschid al Maktoum, Herrscher von Dubai, rückte vor Wochen mit seinem Tross im Nettetaler Naturschutzgebiet zu einem lauschigen Picknick am See an. Die Stadtverwaltung hatte dazu im Vorfeld grünes Licht gegeben — was sie heute als Fehler ansieht. Das räumte Bürgermeister Christian Wagner (CDU) jüngst in der Sitzung des Stadtrates ein.
Der Fall hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Das sieht auch Ralf Schmeink so: Die Stadtverwaltung habe seit dem legendären Picknick „einen landesweiten Ruf zu verlieren, was zuvorkommende Behandlung von Männern in langen Gewändern angeht“, spöttelt er. Weshalb er sich selbst in einen Kaftan hüllte und vor seinem Haus posierte.
Die Baustelle dort sei von der Telekom mehr oder weniger unangekündigt eingerichtet worden: Erst mittags sei er davon unterrichtet worden, dass überhaupt etwas passieren soll — und am Abend sei die Garage schon komplett blockiert gewesen, kritisiert Schmeink. In der Angelegenheit wandte er sich zweimal an die Stadtverwaltung. Ihm sei aber nicht geantwortet worden. Weshalb er sich in der Not nun in einen Scheich verwandelt hat.
Wörtlich schreibt er: „Ralef bin Heinz, bei seinen zahlreichen Frauen nicht unumstrittener Alleinherrscher des Hauses Schmeink zu Lobberich, ist erzürnt. Ralef bin Heinz wünscht sich die gleiche Aufmerksamkeit wie sie dem Herrscher eines Wüstenemirates zuteil wurde, als dieser an den Ufern des Krickenbecks zu picknicken wünschte.“ Eine nicht nur geduldete, sondern ausdrücklich genehmigte Aushebung für die Telekom sperre den Zutritt zu jener Garage, in der ein „nicht unerheblicher Teil des Fuhrparks von Ralef bin Heinz“ untergebracht sei.
„In meinem Land ist es angebracht, dass die Wünsche des betroffenen Hauses gehört werden, bevor man Behinderungen genehmigt. Ich aber musste plötzlich gefüllte Abfalltonnen durch das Wohngemach meiner Frauen tragen“, so Ralef bin Heinz, alias Ralf Schmeink. Das sei „absolut entwürdigend für einen Mann in meiner Position!“.