Schaden durch den Tornado geht in die Millionen

Viersen. Der Tornado am Niederhein hat einige Häuser schlimmer getroffen, als es zunächst aussah. Nach Angaben der Versicherung Provinzial Rheinland muss in der besonders betroffenen Ortschaft Viersen-Boisheim an mindestens einem Gebäude die Statik überprüft werden.

 Die Feuerwehr fährt nach dem Wirbelsturm durch eine verwüstete Straße.

Die Feuerwehr fährt nach dem Wirbelsturm durch eine verwüstete Straße.

Foto: David Young

In einigen Fällen seien Fenster und Türen herausgerissen worden, wahrscheinlich durch Winddruck. Die Versicherung Provinzial schätzte den Schaden vom Mittwochabend in ihrem betroffenen Geschäftsgebiet in Boisheim und umliegenden Orten auf mehrere Millionen Euro. Der Tornado hatte die Stärke F1 (117 bis 180 km/h).

Im Einzelfall liegen die Schadenssummen „schnell bei 20 000 Euro und in der Spitze bei 50 000 Euro“, wie Schadenregulierer Bernhard Hauser sagte. Schlimm traf es demnach einen Hausbesitzer, bei dem der Wirbelsturm ein etwa 30 Quadratmeter großes Garagendach abriss und gegen sein Haus schleuderte. Dadurch sei der Hausgiebel gerissen.

Nach dem Tornado: Im Kreis Viersen wird aufgeräumt
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Bei einem Nachbarn seien alle Fenster und Türen im Haus zersplittert und herausgerissen - teilweise so, als sei jemand eingebrochen. Der Tornado habe eine Gewalt gehabt, wie er sie bisher bei keinem anderen Unwetter erlebt habe, sagte Hauser: „Die Menschen waren sehr ruhig. Aber man hat gemerkt, dass ihnen das Erlebte in den Knochen steckt.“

Während viele Dachdeckerbetriebe aus der Region nach Angaben der Stadt schnell geholfen haben, nutzten Kriminelle die Lage für sich aus. Die Polizei warnt vor falschen Dachdeckern. In zwei Fällen hätten sich Betrüger den Zugang ins Haus älterer Menschen erschlichen. Bei einem Opfer hätten sie Schmuck und Bargeld geklaut. dpa

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