Polizei und Feuerwehr müssen funken lernen

Neuer Digitalfunk soll mehr Sicherheit bringen. Mönchengladbach und der Kreis Viersen beteiligen sich an Pilotversuch.

Niederrhein. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste stellen im kommenden Jahr vom analogen auf Digitalfunk um. Am 9. Januar starten Pilotversuche zur neuen Technik. Neben den Sicherheitsbehörden aus Mönchengladbach und dem Kreis Viersen beteiligen sich auch Düsseldorf, der Rhein-Kreis Neuss und der Kreis Mettmann am Härtetest.

Eine Probephase soll in den einzelnen Netz-Abschnitten sechs Monate lang dauern, in denen das neue System auf Herz und Nieren geprüft und Schwächen und Fehler vom Hersteller ausgemerzt werden. „Wir wollen Erfahrungen sammeln und technische Szenarien prüfen“, erklärte Landesinnenminister Ralf Jäger. „Der Sinn des Probebetriebs ist es, Mängel zu finden“, sagt Bernd Klein, Pressesprecher der Polizei Kreis Viersen auf WZ-Anfrage. Das analoge System laufe parallel weiter, „damit die Sicherheit der Bürger gewährleistet ist“. Im Kreis gibt es vier ständig besetzte Wachen in Viersen, Nettetal, Kempen und Willich sowie 18 Bezirksdienste. „Insgesamt haben wir rund 500 Mitarbeiter“, sagt Klein. Allerdings müssten nicht alle in der neuen Technik geschult werden, weil dazu auch Verwaltungsmitarbeiter gehören. 40 Fahrzeuge der Polizei des Kreises sollen umgerüstet werden.

Die neue Funktechnik soll mit einer Hochsicherheitsverschlüsselung arbeiten. Damit soll sie abhörsicher sein und unter Extrembedingungen zuverlässiger arbeiten. Dieses neue digitale Netz „kann man sich vorstellen wie ein Spinnennetz, das flächendeckend über ganz Deutschland gespannt ist“, erklärt Jörg Lampe, Fachbereichsleiter der Feuerwehr Mönchengladbach. „Bisher hatte die Stadt ein eigenes Netz.“

Wie genau der Probelauf und vor allem die Schulungen vonstatten gehen sollen, weiß er noch nicht. „Das ist momentan noch ein Buch mit sieben Siegeln.“ Polizisten, Mitarbeiter der Feuerwehr und Hilfsdienste müssen „ganz neu funken lernen“, sagt er. 85 Fahrzeug-Funkplätze müssten modernisiert und insgesamt rund 1200 Einsatzkräfte der hauptberuflichen und freiwilligen Feuerwehren sowie von Hilfsorganisationen im Stadtgebiet fit gemacht werden.

„Wir sind in der Projektplanung“, betont auch Willy Theveßen von der Polizei Mönchengladbach. In der Stadt arbeiten 836 Polizeibeamte, die mit der Digitalfunk-Technik vertraut gemacht werden müssen. Feuerwehr und Rettungsdienste mit Katastophenschutz des Kreises Viersen müssen rund 240 Fahrzeuge umrüsten und mehr als 2000 Mitarbeiter schulen.

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